X sammelt ungefragt Daten fürs KI-Training

Wer die eigenen Beiträge und Kommentare nicht zum Training von Grok beitragen möchte, muss die Einstellungen im Browser ändern.

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X-Symbol auf einem Smartphone. Das Smartphone liegt auf einer Mac--Notebook-Tastatur.

(Bild: sdx15/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

X (früher Twitter) verwendet die Daten seiner Nutzerinnen und Nutzer zum Training eigener KI-Algorithmen, allen voran des Chatbots Grok. Wer das nicht möchte, muss eine Einstellung zum Opt-out ändern. X hat sie stillschweigend eingeführt und sammelt Daten somit initial ungefragt.

Die Option verbirgt sich in den Tiefen der Einstellungen – bisher allerdings nur in den Browser-Versionen (einschließlich in den Mobilansichten). In den Android- und iOS-Apps fehlt die Option bislang.

Die Datensammel-Einstellung ist per Direkt-Link aufrufbar. Alternativ navigiert man über das Dropdown-Menü unter "Mehr" zu Einstellungen und Datenschutz > Datenschutz und Sicherheit > Grok.

X schreibt zum Opt-out:

"Erlauben, dass deine Posts sowie deine Interaktionen, Eingaben und Ergebnisse bei Grok für Training und Feinabstimmung herangezogen werden."

"Zur kontinuierlichen Verbesserung der Nutzung können wir deine X Posts sowie deine Nutzerinteraktionen, Eingaben und Ergebnisse bei Grok für Trainingszwecke und zur Feinabstimmung heranziehen. Das bedeutet auch, dass deine Interaktionen, Eingaben und Ergebnisse zu diesen Zwecken an unseren Dienstleister xAI weitergegeben werden können."

X hat jetzt Datenschutzeinstellungen explizit fürs KI-Training.

(Bild: heise online)

Die Grundlage fürs Datensammeln schuf X bereits im September 2023 mit neuen Datenschutzrichtlinien. Die Opt-out-Option tauchte allerdings erst kürzlich in den Einstellungen auf.

Auch Konkurrent Meta wollte standardmäßig in der EU Daten fürs KI-Training sammeln, fiel damit aber auf die Nase. Nach Protesten hat die irische Data Protection Commission (DPC) als federführender Aufsichtsbehörde für die europäischen Aufsichtsbehörden dem ganzen einen Riegel vorgeschoben. Neue KI-Modelle will Meta deswegen nicht in der EU anbieten.

Nach den gleichen Maßstäben dürfte auch X Ärger mit den europäischen Datenschutzbehörden blühen.

(mma)