X verlässt Twitter-Gebäude in San Francisco – verbleibt aber in Kalifornien

X-Mitarbeiter müssen nach San José und Palo Alto umziehen. Musk wollte eigentlich sogar Kalifornien verlassen.

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Das Logo von X auf dem Dach der Firmenzentrale im Tageslicht

(Bild: Larry Zhou/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

X zieht um, das hatte Elon Musk schon vor Kurzem angekündigt. Eigentlich wollte er Kalifornien den Rücken kehren, doch ganz so weit kommt er dann offenbar doch nicht. Die Mitarbeiter müssen allerdings von San Francisco nach San José oder Palo Alto umziehen.

Twitter wurde 2006 in San Francisco gegründet. Den Hauptsitz hatte Twitter seit 2012 und hat auch bisher X an der Market Street. Die läuft quer durch die Stadt und ist eine der wichtigsten und größten Straßen. Musk hatte gejammert, er müsse an "Banden gewalttätiger Drogenabhängiger" vorbei, um in sein Büro zu kommen. Schwer vorzustellen, dass zwischen seinem Auto und dem Eingang zum Innenhof Banden hausen.

In San Francisco leben allerdings schon seit Jahren oder gar Jahrzehnten zahlreiche obdachlose Menschen. Die Kriminalitätsrate ist entsprechend recht hoch. Mit dem ersten Tech-Boom und dem Erstarken des Silicon Valley als Tech-Standort konnten sich schon in den 2000er Jahren viele Menschen die Mieten nicht mehr leisten. Tragisch – mit den steigenden Mieten begann irgendwann auch der Verfall der Stadt. Vor allem konservative Menschen, zu denen Musk zu zählen ist, wittern sogar den Niedergang der Stadt. Nach der Corona-Pandemie kommen Mitarbeiter nur langsam zurück in die Büros, die Leerstände der Stadt sind inzwischen enorm. San Francisco hofft auf einen neuen KI-Boom in der Stadt.

Öffentlich hatte Musk außerdem gegen ein neues kalifornisches Gesetz gewettert. Dieses erschwert es Schulen, Eltern über die sexuelle Orientierung ihrer Kinder aufzuklären. Dafür ist die Zustimmung der Kinder nötig. Bei X schrieb Musk, dieses Gesetz sei der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat – und damit Grund für den Umzug von X sei. Eigentlich sollte es demnach für X sogar bis nach Texas gehen. Auch seine Weltraumfirma SpaceX ist bereits dorthin gezogen. Wobei SpaceX bereits zuvor in Teilen in Texas beheimatet war. Der weitere Umzug betrifft vor allem Mitarbeiter der Zentrale, die im Großraum Los Angeles saßen.

Für X tun es nun also vorerst die vor San Francisco gelagerten Städte Palo Alto und San José – in beiden Städten gibt es bereits ausgelagerte Büros. Wie der Finanzdienst Bloomberg berichtet, soll X-Chefin Linda Yaccarino die Mitarbeiter per Mail darüber informiert haben. In Palo Alto werden die Entwickler unterkommen, in San José die übrigen Mitarbeiter. Bloomberg berichtet mit Verweis auf das Büro des Bürgermeisters von San Francisco, dass es um 120 Arbeitsplätze geht. Das Gebäude an der Market Street hat viel mehr Kapazitäten, die offenbar leerstehen. Musk hatte nach der Übernahme von X zahlreichen Menschen gekündigt, einige jedoch auch wieder zurückgeholt, viele sind jedoch auch freiwillig gegangen.

(emw)