XPress 10: Quark verabschiedet sich von Carbon
Als eine der letzten großen Mac-Anwendungen wird das Publishing-Paket mit Version 10 endlich auf Cocoa setzen. Ohne Cocoa-Support lassen sich diverse OS-X-Funktionen nicht oder nur teilweise nutzen, darunter etwa die Retina-Darstellung auf aktuellen Macs.
Manchmal dauert es eben etwas länger: QuarkXPress 10, die kommende Version des traditionsreichen Publishing-Pakets von Quark, wird als eine der letzten großen Mac-Programme seine bis zu Mac OS 8 zurückreichenden Carbon-API-Wurzeln aufgeben. Wie das Unternehmen bei einem Pressegespräch mitteilte, wird die Software komplett auf Cocoa umgestellt, was sicherlich auch damit zu tun hat, dass mit dem im Herbst kommenden OS X 10.9 (Mavericks) ein endgültiges Aus der Carbon-Unterstützung droht. Laut Quark wurden rund 500.000 Codezeilen umgeschrieben und 350.000 Codezeilen ergänzt. Das sei "sehr viel Arbeit" gewesen.
(Bild: Hersteller)
Ohne grundlegenden Cocoa-Support lassen sich diverse OS-X-Funktionen nicht oder nur teilweise nutzen, darunter etwa die Retina-Darstellung auf aktuellen Macs. Quark will Mavericks "kurz nach Verfügbarkeit" unterstützen, so der Hersteller. Konkurrent Adobe hat seinen Carbon-Abschied schon lange hinter sich: Im Januar 2010 war es soweit. Damals hatte es viel Kritik daran gegeben, wie viel Zeit sich das Unternehmen für den Umstieg gelassen hatte.
QuarkXPress 10 soll unter anderem eine neue Grafik-Engine namens Xenon enthalten, die PDF-, Photoshop- und TIFF-Dateien nativ und immer in der optimalen Auflösung darstellt. Das Publishing-Paket soll Ende August erscheinen, Mindestvoraussetzung ist OS X 10.7.
[Korrektur]:
Der Carbon-Abschied bei Adobe-Programmen ist 2010 nur teilweise erfolgt. Während Photoshop, Premiere und After Effects für das Cocoa-Framework und 64-Bit angepasst wurden, ist dies beim direkten XPress-Konkurrenten InDesign erst mit der aktuellen Version InDesign CC erfolgt. (thk) / (bsc)
