Xbox Series X und Series S: Leise, schnell und wenig originell

Microsofts neue Spielkonsolen paaren moderne Hardware mit einem effizienten Kühlkonzept - eine gelungene Evolution. Nur an coolen Spielen fehlt es.

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(Bild: heise online/missi/oml)

Lesezeit: 4 Min.

Vor dem Marktstart der neuen Microsoft-Spielkonsolen Xbox Series X und Xbox Series S hatte heise online die Gelegenheit, die finalen Modelle ausführlich zu testen. Nach vielen Tagen voller Messungen und ausgiebigen Spielesessions können wir festhalten: Im Vergleich zu den Vorgängern sind die neuen Konsolen nicht nur besonders leistungsstark, sondern auch außerordentlich leise. Unser ausführlicher Test der Xbox Series X und Xbox Series S zeigt: Die Spielkonsolen läuten eine neue Ära der Unauffälligkeit ein – allerdings nicht immer im positiven Sinne. Denn zumindest zum Marktstart am 10. November wird es keine echten, exklusiven Next-Gen-Spiele geben, die die Leistungsfähigkeit der Konsolen aufzeigen.

Die Xbox Series X kostet 500 Euro und soll die meisten Spiele in 4K und 60 fps darstellen. Sogar beim Spielen bleibt die Konsole flüsterleise – wir maßen jeweils nur gut 0,1 Sone – es sei denn, im Laufwerk rotiert eine Blu-ray (0,6 Sone). Microsoft hat das Kühlkonzept folglich wirklich gut hinbekommen und das vergleichsweise große Gehäusevolumen (15 x 15 x 30 cm) ausgenutzt. Die Abwärme wird effizient abtransportiert – allerdings sollte man beim Aufstellen darauf achten, dass der Lüftergrill immer frei bleibt. Auch die Xbox Series S bleibt beim Spielen schön leise (unter 0,2 Sone). Die von uns maximal ermittelte Leistungsaufnahme liegt in Gears of War 5 bei rund 200 Watt (Series X), beziehungsweise 90 Watt (Series S). Bei der Filmwiedergabe verheizte die Series X bis zu 80 Watt, die Series S rund 50 Watt.

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Durch die besonders schnelle SSD verkürzen sich die Ladezeiten bei den meisten Spielen deutlich – teilweise laden Spiele um den Faktor 5 schneller. Unter den getesteten Spielen profitierten Forza Horizon 4 und Monster Hunter: World am stärksten von der SSD der Xbox-Konsolen. Dazu kommt die praktische Funktion Quick Resume, durch die Spieler zwischen mehreren Spielen innerhalb weniger Sekunden hin- und herwechseln können – dem schnellen SSD-Cache sei Dank. Das klappte im Test mit bis zu acht Spielen gleichzeitig.

Die Xbox Series X hat einen HDMI-2.1-Anschluss, drei USB-Ports (USB 3.1 Gen 1), einen Ethernet-Port sowie Speicher-Erweiterungsslot.

Leider ist der Speicherplatz etwas knapp bemessen: Auf der Series X lassen sich 820 GByte nutzen, auf der Series S nur 364 GByte. Mittlerweile sind aber schon einige Spiele teils deutlich über 100 GByte groß, etwa Call of Duty: Warzone. Beim Kauf der neuen Konsolen sollte man das im Hinterkopf behalten und gegebenenfalls schonmal die proprietäre, 240 Euro teure SSD-Speichererweiterung mitbestellen. Das ist gerade für Spieler mit lahmen Internetverbindungen wichtig, die nicht "mal eben schnell" ein Spiel erneut herunterladen können.

Auf der Series X und Series S laufen nahezu alle Spiele, die auch auf den bisherigen One und One X funktionieren. Selbst ohne spezielle Anpassung profitieren viele von der neuen Konsolenleistung, zeigen etwa durch einen sechzehnfachen anisotropen Filter schärfere Texturen oder durch einen mehr oder weniger gut funktionierenden Auto-HDR-Modus hübschere Farben.

Um die neuen Funktionen wie 4K bei 120 Hz oder eine variable Bildwiederholrate nutzen zu können, muss das Spiel an die Technik angepasst werden und der Fernseher kompatibel sein. Im Test mit Dirt 5 wirkte das Spiel mit 120 Hz flüssiger und blieb bei schnellen Bewegungen schärfer, allerdings war die Renderauflösung geringer und manche Details fehlten im Vergleich zum 60-fps-Modus. Das Spiel war aber zum Testzeitpunkt noch nicht final angepasst.

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Xbox Series X und Xbox Series S übertreffen ihre jeweiligen Vorgänger Xbox One und Xbox One X in jeglicher Hinsicht. Sie sind schneller, leise und bieten dank moderner Funktionen eine gute Basis für die Spiele der kommenden Jahre. Mangels echter Next-Gen-Titel zum Verkaufsstart gibt es für Besitzer der Xbox One X allerdings noch keine Dringlichkeit, gleich auf die Series X umzusteigen. Für Xbox-One-Nutzer könnte sich ein Upgrade allerdings schon jetzt lohnen – schließlich verleiht die Power der neuen Konsolen auch vielen älteren Titeln ordentlich Schwung.

Den vollständigen Test mit allen Messergebnissen, Wärmebildern und weiteren Erkenntnissen finden Sie auf heise+:

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Xbox Series X Xbox Series S Xbox One X Xbox One S
CPU-Architektur / Kerne×Takt AMD Zen 2 / 8 × 3,8 GHz (3,66 GHz Multi-Core) AMD Zen 2 / 8 × 3,6 GHz (3,4 GHz Multi-Core) AMD Jaguar / 8 × 2,3 GHz AMD Jaguar / 8 × 1,75 GHz
Arbeitspeicher / Anbindung 16 GByte GDDR6 / 320 Bit 10 GByte GDDR6 / 128 Bit 12 GByte GDDR 5 / 384 Bit 8 GByte DDR3 / 256 Bit
GPU-Architektur / Rechenleistung (theor.) AMD RDNA 2 / 12,5 TFLOPS AMD RDNA 2 / 4 TFLOPS AMD GCN 4 / 6 TFLOPS AMD GCN 2 / 1,4 TFLOPS
GPU-Takt / Recheneinheiten (CU) 1,8 GHz / 52 1,6 GHz / 20 1,2 GHz / 40 0,9 GHz / 12
interner Speicher / Kapazität SSD (PCIe Gen 4, NVMe) / 1 TByte SSD (PCIe Gen 4, NVMe) / 512 GByte HDD mit 5400 U/Min / 1 TByte HDD mit 5400 U/Min / 500 GByte, 1 TByte, 2 TByte
für Nutzer frei verwendbar 820 GByte 364 GByte 780 GByte 780 GByte (1 TByte-Version)
optisches Laufwerk ✓ (UHD-Blu-ray) ✓ (UHD-Blu-ray) ✓ (UHD-Blu-ray)
Video-Ausgänge / -Eingänge 1 × HDMI 2.1 / – 1 × HDMI 2.1 / – 1 × HDMI 2.0b / 1 × HDMI 2.0b 1 × HDMI 2.0a / 1 × HDMI 2.0a
USB-Anschlüsse 3 × USB 3.1 (Typ A, 1 × vorne, 2 × hinten) 3 × USB 3.1 (Typ A, 1 × vorne, 2 × hinten) 3 × USB 3.0 (Typ A, 1 × vorne, 2 × hinten) 3 × USB 3.0 (Typ A, 1 × vorne, 2 × hinten)
Speichererweiterung (außer USB) ✓ / proprietär (Rückseite) ✓ / proprietär (Rückseite)
Netzwerkanschlüsse / WLAN 1 × Gigabit-Ethernet / Wi-Fi 5 (801.11ac) 1 × Gigabit-Ethernet / Wi-Fi 5 (801.11ac) 1 × Gigabit-Ethernet / Wi-Fi 5 (801.11ac) 1 × Gigabit-Ethernet / Wi-Fi 5 (801.11ac)
sonstige Anschlüsse S/PDIF, IR S/PDIF, IR
Abmessungen (B × H × T) 150 mm × 300 mm × 150 mm 275 mm × 65 mm × 150 mm 300 mm × 60 mm × 240 mm 300 mm × 63 mm × 230 mm
Netzteil (max. Leistung) intern (315 Watt) intern (n.b.) intern (245 Watt) intern (120 Watt)

(mfi)