Xing wächst dank Zukäufen im Ausland

Der Portalbetreiber konnte bei den Kundenzahlen deutlich zulegen, verdankt das aber vor allem der Übernahme des größten spanischsprachigen Netzwerks. Auch bei Umsatz und Gewinn legte die Aktiengesellschaft zu.

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Der Xing AG (ehemals Open BC AG), Betreiber des gleichnamigen Kontaktnetzwerks, konnte seine Mitgliederbasis im zweiten Quartal 2007 dank der Übernahmen spanischer Anbieter auf rund 3,5 Millionen steigern. Wie das Unternehmen heute weiter mitteilte, wuchs der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 97 Prozent auf 4,29 Millionen Euro. Das Konzernergebnis stieg auf 710.000 Euro, im Vorjahresquartal hatte das Unternehmen noch einen Verlust von 188.000 Euro verbucht.

Die Kundenzahl wuchs nach 2,13 Millionen im ersten Quartal des Jahres auf 3,52 Millionen. Aus eigener Kraft wuchs das Portal um rund 337.000 Mitglieder, der Löwenanteil der neuen Kunden wurde mit den Übernahmen der spanischsprachigen Portale Neurona (952.000 Nutzer) und zuvor eConozco akquiriert. Mit Neurona, dem größten Netzwerk für Spanien und Lateinamerika, wuchs der Anteil internationaler Mitglieder sprunghaft auf 60 Prozent.

285.000 zahlende Kunden weist das Unternehmen zum Quartalsende auf, die Quote der Premium-Mitglieder von 12,3 Prozent (ohne Neuerwerbungen) ist gegenüber dem ersten Quartal leicht zurückgegangen. Xing führt dafür eine geringere Nutzeraktivität "infolge von außergewöhnlich hohen sommerlichen Temperaturen" sowie eine kurzfristig überdurchschnittlich hohe Anzahl von Kündigungen im April und Mai an. Die Kündigungsquote soll sich inzwischen wieder auf gewohnte Werte einpendeln. Bei den bisher kostenfreien spanischen Portalen sollen ebenfalls Premiumdienste eingeführt werden.

Die Börse reagierte verhalten auf die Zahlen. Für das zweite Halbjahr erwartet das Unternehmen eine weitere Steigerung des operativen Ergebnisses vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA). Insgesamt bestätigte die Aktiengesellschaft den Ausblick für das Gesamtgeschäftsjahr und rechnet mit einer Verdoppelung des Umsatzes des vergangenen Jahres von 10,1 Millionen Euro und einer EBITDA-Marge zwischen 30 und 35 Prozent. Gleichzeitig teilte das Unternehmen mit, die Schweizer Tochtergesellschaft First Tuesday AG im dritten Quartal verkaufen zu wollen. Xing war im Dezember 2006 an die Börse gegangen. (vbr)