Yahoo Clever gibt keine Antworten mehr
Am 4. Mai 2021 ist Schluss: Dann geht Yahoo Clever für immer offline. Auf der Plattform stellen Nutzer seit 15 Jahren Fragen und bekommen Antworten.
Yahoo schließt seine Frage-Antwort-Community Yahoo Clever (auch bekannt als Yahoo Answers). Am 4. Mai 2021 ist endgültig Schluss, ausgerechnet am "Star Wars Day". Die Plattform gehört zu den ältesten Angeboten im Netz und ging 2006 nach einer Betaphase online. Auf der Seite können Nutzer (mit Yahoo-Account) beliebige Fragen stellen und auf Antworten hoffen. Die Antworten lassen sich bewerten, woraus sich wiederum eine Bestenliste ergibt. In den vergangenen Jahren ist Yahoo Clever jedoch immer unbeliebter geworden, erklärte Yahoo in einer Mail. Die Entscheidung zur Schließung fällte das Unternehmen aufgrund der Zahlen und der eher trüben Aussichten.
Daten-Download möglich
Ab dem 20. April können Nutzer keine neuen Fragen mehr stellen und keine Antworten veröffentlichen – die Seite wird in einen Read-only-Modus versetzt. Ab Mai werden Nutzer schließlich auf die Startseite von Yahoo weitergeleitet. Auswirkungen auf andere Yahoo-Dienste gibt es keine. Eine Hilfeseite erklärt, wie Clever-Nutzer ihre Daten im JSON-Format herunterladen können – als Deadline hierfür gilt der 30. Juni 2021. Das Archiv enthält alle "Fragenliste, Fragen, Antwortliste, Antworten und sämtliche Bilder".
Ein Nutzer fragt nun folgerichtig: "Wo trifft man sich nach Clever?" Alternativen wären beispielsweise Quora, Reddit oder Gutefrage. Clever-Nutzerin Sophie hat jedoch genug, sie will sich "nirgendwo" mehr treffen, "auf Wiedersehen." Yahoo selbst empfiehlt die Yahoo Suche, um weiterhin Antworten zu finden.
Yahoos Abstieg
Bei Yahoo läuft es seit Jahren nicht mehr rund, dem einstigen Internet-Pionier geht mehr und mehr die Puste aus. Große Übernahmen führten nicht zum erhofften Aufschwung: 2013 übernahm Yahoo für viel Geld die Blogging-Plattform Tumblr – und verkaufte sie 2019 wieder. Es fehlten einfach clevere Ideen. Vor einem Jahr wurde Yahoo dann 25, doch viel zu feiern gab es nicht mehr. Schlagzeilen machten in den vergangenen Jahren diverse Verkäufe, Sicherheitslücken und Schließungen von Diensten.
(dbe)