YouTube experimentierfreudig: HTML5, neuer Flash-Player und Filmverleih
Nutzer mit HTML5-kompatiblen Browser können nun die meisten YouTube-Inhalte auch ohne Flash-Plug-in anschauen; anlässlich des Sundance Film Festival verleiht YouTube erstmals eine Handvoll Independent-Filme.
Schon seit einiger Zeit experimentiert YouTube mit den Audio/Video-Tags von HTML5. Nun hat das Videoportal einen experimentellen HTML5-Player veröffentlicht, mit dem man die meisten Videos auch ohne das sonst notwendige Flash-Plug-in anschauen kann. Voraussetzung dafür ist ein Webbrowser, der sowohl die HTML5-Tags für Audio- und Videoinhalte sowie den Videocodec H.264 unterstützt (Google Chrome, Apple Safari 4.x und der Internet Explorer mit Hilfe des Plug-ins Chrome Frame). Sind diese Voraussetzungen erfüllt, kann man den HTML5-Player aktivieren. Firefox beherrscht zwar die nötigen HTML5-Tags, unterstützt jedoch nur das lizenz- und patentkostenfreie Videoformat Ogg Theora. Ähnlich sieht es bei Opera aus.
Abgesehen von mitunter recht langer Wartezeit, bis das Video startet, gibt es weitere Einschränkungen des als Beta gekennzeichneten Players. Einerseits fehlt der Vollbildmodus, andererseits kann er keine Videos mit Werbeeinblendungen abspielen – Letztere zeigt YouTube weiterhin mit dem Flash Player an. YouTube weist darauf hin, dass der HTML5-Player nicht mit anderen Testtube-Experimenten harmoniert, wohl aber mit dem YouTube-Beschleuniger Feather.
Während wir Safari 4 bei einem ersten Test unter Windows trotz installiertem QuickTime kein Video entlocken konnten, klappte es unter Mac OS X problemlos. Bei Snow Leopard (Mac OS X 10.6) soll der HTML5-Player von der Hardware-Beschleunigung durch Nvidias 9400M-Chipsatzgrafik profitieren, die in neuen Mac minis, iMacs und Macbooks zum Einsatz kommt.
Doch YouTube bastelt nicht nur an HTML5, sondern auch an seinem Flash-Player. Er signalisiert verschiedene Qualitätsstufen nicht mehr durch "HQ" oder "HD", sondern zeigt in einer Popup-Liste die möglichen Auflösungen als 360p, 480p, 720p oder 1080p an. Mit einem Rechtsklick auf den Player lassen sich bei vielen Videos Detailinformationen wie Auflösung, Dateigröße, Framerate, verlorene Bilder (dropped Frames) und mehr einblenden.
Schließlich testet YouTube in den USA anlässlich des Sundance Film Festival ein Video-on-Demand-Angebot; Hollywood-Blockbuster kann man dort nicht leihen, sondern nur fünf Independent-Filme, die im vergangenen oder diesem Jahr bei dem Festival liefen. Mit großen Studios konnte sich die Google-Tochter bisher noch nicht einigen. (vza)