Zahlen, bitte! 42 - Douglas Adams' spektaktulär unspektakuläre Anhalter-Antwort
42 sei die Antwort auf die Frage aller Fragen im Universum, laut Adams' Kultromanreihe "Per Anhalter durch die Galaxis". Heute vor 20 Jahren starb der Autor.
Am 11. Mai 2001 erschütterte eine traurige Nachricht die Nerdgemeinde: Douglas Adams, Autor der Kultromanreihe "Per Anhalter durch die Galaxis" starb an Herzversagen mit nur 49 Jahren. Ein Leser sprach im heise-Forum wohl vielen aus dem Herzen: "Es gibt Nachrichten, die man niemals hören möchte..."
Adams schuf mit der Anhalter-Reihe nicht weniger als ein ganzes Universum voller Skurrilitäten und Nerdhumor. Angefangen als Hörspiel, folgten sechs Romane, Computerspiele, sowie Adaptionen für Film und Fernsehen. Eine neue Serie der witzigen Abenteuer um Arthur Dent und Ford Prefect ist in Planung.
An so einem Jahrestag wie diesem kann die "Zahlen, Bitte!"-Zahl nur die 42 sein. Und daher haben wir uns erlaubt, zu Ehren von Douglas Adams unseren "Zahlen, Bitte!"-Beitrag zum Anhalter-Jubiläum – der einst in der 42. Woche veröffentlicht wurde – zu aktualisieren und neu zu veröffentlichen. Bitte nicht wundern, falls Ihnen etwas bekannt vorkommt. Zudem finden Sie heute an anderer Stelle eine Erinnerung an die Todesnachricht und die berührenden Reaktionen im heise-Forum.
Die Zahl 42 verzückt viele Nerds, vor allem die Fans der Romanreihe "Per Anhalter durch die Galaxis" (englischer Originaltitel: The Hitchhiker's Guide to the Galaxy). Aber ist sie wirklich quasi der unscheinbare Max Mustermann der Zahlen, wie es Autor Douglas Adams angab? Dabei hat sie doch einige überraschende Eigenschaften. Und sie ist sogar magisch!
Dabei steht die “42“ nicht weniger als für die Antwort auf die ultimativen Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest! Im ersten Band der sechsteiligen Romanreihe “Per Anhalter durch die Galaxis“ – voller fantasievoll skurriler Science-Fiction-Satire – lässt Autor Douglas Adams einen Supercomputer in 7,5 Millionen Jahren die Antwort auf die Frage aller Fragen berechnen.
42 berechnet in 7,5 Millionen Jahren
Die Rede ist von “Deep Thought“, einem riesigen Computer, der über so viel Rechenpower verfügt, um mal eben nebenbei über sämtliche Vektoren aller Teilchen seit dem Urknall zu grübeln. Gebaut wird er von einer Rasse hyperintelligenter, pan-dimensionaler Wesen, die ihn extra nur für diese eine Frage bauen lassen. Der Computer ist dabei weise genug, um zu ahnen, dass die ein wenig lakonische Antwort den Fragestellern nach siebeneinhalb Millionen Jahren Warterei nicht gefallen wird.
Um die Frage dahinter zu berechnen, reichte dessen Rechenpower nicht, und er baute einen neuen Rechner so groß wie ein Planet. Der neue Rechner ist uns Laien als "Erde" bekannt, natürlich gesteuert von den weißen Mäusen, die uns glauben lassen, sie würden für die Menschen wissenschaftliche Dinge vollbringen und nicht umgekehrt. Fünf Minuten, bevor die Frage fertig berechnet wurde, fiel die Erde einem öffentlichen Projekt zum Opfer: Die Alienrasse der Vogonen baute mitten durch das Sonnensystem eine Hyperraum-Umgehungsstraße; die Erde befand sich unglücklicherweise im Weg und wurde kurzerhand gesprengt. Aber zurück zur 42!
Autor Douglas Adams dementiert einen tieferen Sinn
Nachdem die Anhalter-Romanserie weltweit ein Erfolg wurde und Spekulationen ins Kraut geschossen waren, was die Bedeutung von 42 anging, äußerte sich Adams 1993 dazu:
"Die Antwort darauf ist ganz einfach. Es war ein Scherz. Es musste eine Zahl sein, eine gewöhnliche, kleine Zahl, und ich habe diese gewählt. Binäre Darstellungen, Basis 13, tibetische Mönche sind allesamt Unsinn. Ich saß an meinem Schreibtisch, starrte in den Garten und dachte, „42 passt“. Ich habe es getippt. Ende der Geschichte."
Besonderheiten der Zahl 42
Ist die Zahl wirklich so unscheinbar und zufällig? Zweifel sind angebracht. In Ägypten war die 42 eine ganz besondere Zahl. Dort wurde dem Glauben nach den frisch Verstorbenen auferlegt, 42 Richtergöttern Frage und Antwort zu stehen, und jede deren insgesamt 42 Fragen zu möglichen Sünden mit Nein zu beantworten. Der deutsche Ägyptologe Karl Richard Lepsius brachte eine Zusammenstellung dazu als „Todtenbuch der alten Ägypter“ heraus. Wann? Natürlich 1842!
Im Buddhismus wird die Göttin Guanyin/Kannon, die für Mitgefühl steht und eigentlich 1000 Arme besitzt (die sich in 25 Welten auftteilen), häufig mit 42 sichtbaren Armen dargestellt. Im in der Bibel spielt die 42 auch eine große Rolle. Insgesamt wird sie allein sieben Mal in verschiedenen Zusammenhängen genannt. In Mose 35,6 werden z. B. den sechs Zufluchtsstädten der Leviten noch 42 weitere hinzugefügt und in Esra 2.24 ist von 42 Söhnen Asmaweths die Rede.
Die Gutenberg-Bibel, das erste aus beweglichen Lettern gesetzte Buch wird auch "B42" genannt, weil sie in 42 Zeilen pro Seite gesetzt wurde.
In Kapitel 12 des klassischen Romans "Alice im Wunderland" spricht der König von der Regel 42, der ältesten Regel im Ort: "42. Regel: Alle Personen, die mehr als eine Meile hoch sind, haben den Gerichtshof zu verlassen!" Über die Jahrtausende war die Zahl 42 somit schon mal ziemlich beliebt.