Zeiss-Gruppe mit steigendem Umsatz
Der Elektronik- und Optikkonzern will sein Rekordergebnis vom Vorjahr trotz Konjunkturflaute halten oder leicht erhöhen.
"Der Technologiekonzern Carl Zeiss hat sich im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2001/2002 trotz weltweiter konjunktureller Abkühlung gut behauptet", heißt es heute in einer Mitteilung des Unternehmens. Vom 1. Oktober 2001 bis 31. März 2002 stieg der Umsatz gegenüber dem vorigen Halbjahr um 7 Prozent auf 1,125 Milliarden Euro, das Ergebnis nach Steuern auf 63,4 Millionen Euro. Das ist ein neuer Höchstwert in der Geschichte der Gruppe.
Die Erlöse wuchsen laut Vorstandssprecher Dieter Kurz in fünf von sechs Unternehmensbereichen. Lediglich bei der industriellen Messtechnik sei der Umsatz auf Grund der Marktschwäche in der US-Automobilindustrie um sieben Prozent auf 140 Millionen Euro gesunken. Der Auftragseingang ging um neun Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zurück. Die Zahl der Mitarbeiter stieg von 14.220 auf 14.443.
Der Elektronik- und Optikkonzern will sein Rekordergebnis vom Vorjahr trotz Konjunkturflaute halten oder leicht erhöhen. "Wir entwickeln uns besser als das Umfeld. Die Wachstumsraten der vergangenen Jahre werden sich aber nicht wiederholen lassen", sagte Kurz.
Mit der neugegründeten Carl Zeiss Meditec AG hat eine weitere Konzerntochter ihren Sitz in Jena. Mit dem Eintrag ins Handelsregister am Donnerstag wurde die Fusion des Zeiss-Bereichs Augenheilkunde mit der börsennotierten Jenaer Asclepion-Meditec AG rechtskräftig. Die weiter am Neuen Markt gelistete neue Gesellschaft ist als erste Zeiss-Tochter börsennotiert.
Erneut als unzureichend bezeichnete Kurz die Eigenkapitalausstattung der Gruppe mit einer Quote von 13 Prozent. Gewinne sollen zur Stärkung des Eigenkapitals genutzt werden. Auch der Börsengang der Halbleitertochter SMT AG sei prinzipiell möglich. Langfristig solle Zeiss unter dem Dach der Stiftung komplett in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden.
Deutliche Wachstumschancen sieht Finanzvorstand Michael Kaschke für die neue Zeiss Meditec AG. "Wir sind jetzt in den Bereichen Diagnose, Lasertherapie und Nachbehandlung stark", sagte er. Durch Zukäufe und Wachstum aus eigener Kraft würde die Verdoppelung des Umsatzes von derzeit rund 230 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren angestrebt. (anw)
