Zeitung: IBM will PC-Sparte verkaufen

Das Unternehmen sei in ernsthaften Diskussionen mit dem größten chinesischen PC-Hersteller Lenovo sowie mit mindestens einem weiteren potenziellen Käufer, schreibt die New York Times.

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IBM will anscheinend seine PC-Sparte verkaufen. Das Unternehmen sei in ernsthaften Diskussionen mit dem größten chinesischen PC-Hersteller Lenovo sowie mit mindestens einem weiteren potenziellen Käufer, schreibt die New York Times. Lenovo habe 1984 mit dem Vertrieb von IBM-PCs begonnen. Der Verkauf werde sich voraussichtlich in einem Rahmen von 1 bis 2 Milliarden US-Dollar (1,5 Milliarden Euro) bewegen und die gesamte Produktpalette der Desktop-, Laptop- und Notebook-Computer von IBM umfassen. Ein IBM-Sprecher erklärte der Zeitung, das Unternehmen habe die Politik, Gerüchte weder zu bestätigen noch zu dementieren.

Schon seit langem hat IBM seine PC-Fertigung an Fremdproduzenten abgegeben. Nur die Entwicklung und Vermarktung findet bei IBM statt. Das Unternehmen hat seit vielen Jahren mit PCs wenig Geld verdient oder Verluste verbucht. Viele Wall-Street-Analysten hatten deshalb schon lange einen Ausstieg aus dem PC-Geschäft gefordert. Big Blue liegt nach Branchenschätzungen weltweit mit einen Marktanteil von 5,6 Prozent weit abgeschlagen hinter Dell mit 16,8 Prozent und Hewlett-Packard mit 15 Prozent. Das PC-Geschäft bringt nach Angaben der Zeitung 12 Prozent des IBM-Jahresumsatzes von 92 Milliarden US-Dollar.

IBM-Konzernchef Samuel J. Palmisano hat den globalen Computerbranchenführer stärker auf das Geschäft mit Großrechnern, Servern und vor allem auf Computerdienstleistungen ausgerichtet. So hatte Big Blue im Sommer 2002 PricewaterhouseCoopers Consulting für 3,5 Milliarden Dollar übernommen, um das Dienstleistungsgeschäft auszubauen.

Palmisano hat sich bereits von der verlustbringenden Festplatten-Sparte getrennt, die an Hitachi verkauft wurde. IBM hatte 2002 seine Desktop-PC-Fertigung in den USA und in Europa an die Sanmina-SCI mit Sitz in San Jose (US-Staat Kalifornien) veräußert. Palmisano will sich nach Darstellung von Branchenkennern von allen Geschäftsbereichen trennen, die nur bescheidene Wachstums- und Gewinnaussichten bieten. (anw)