CES

ZenBook Fold: Asus bringt Mobilgerät mit faltbarem 17-Zoll-OLED

Das ZenBook Fold lässt sich als kompaktes 12,5-Zoll-Notebook oder riesiges 17-Zoll-Tablet nutzen. Auch andere ZenBooks setzen breit auf OLED-Bildschirme.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 9 Kommentare lesen

(Bild: Asus)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Florian Müssig
Inhaltsverzeichnis

Vor exakt zwei Jahren zeigten etliche Hersteller auf der CES 2020 ihre Interpretationen von Dual-Screen- oder Faltgeräten, die die Welten Notebooks und Tablets noch näher zusammenrücken lassen sollten. Abgesehen von Lenovos seit Ende 2020 tatsächlich erhältlichem ThinkPad X1 Fold hat aber keines davon die Serienreife erreicht – im Falle des Surface Neo wurde ein als Produkt versprochenes Gerät sogar eingestampft. Nun schickt sich Asus an, dem ThinkPad X1 Fold Konkurrenz zu machen. Das ZenBook Fold erinnert stark an dessen Idee, je nach Situation ein kleines Notebook oder großes Tablet vor sich zu haben.

Das ZenBook 17 Fold lässt sich vielseitig nutzen.

(Bild: Asus)

Allerdings setzt Asus genau am größten Kritikpunkt des X1 Fold an, nämlich der Nutzung als Notebook: Das ZenBook Fold bietet statt winzigem Netbook-Format dann eine immer noch kompakte, aber alltagstaugliche 12,5-Zoll-Größe (sogar im hohen 3:2-Seitenverhältnis). Das ist nicht nur für die Bilddarstellung wichtig: Die Bildschirmbreite bestimmt bei jedem Notebook immer auch den Platz, der für die Tastatur zur Verfügung steht. Beim ZenBook Fold reicht er aus, um eine Bluetooth-Tastatur mit normal großen Tasten und gängigem Layout unterzubringen – während die reduzierte X1-Fold-Tastatur viel Gewöhnung und Fingerakrobatik erfordert.

Die praxistaugliche Notebookgröße hat freilich Auswirkungen auf die Nutzung als Tablet: Dann ist der Bildschirm nämlich doppelt so groß, was satte 17 Zoll Diagonale im 4:3-Format bedeutet. In diese Dimensionen stoßen keine anderen Tablets vor, sondern bestenfalls noch wenige Hybrid-Notebooks mit 360-Grad-Scharnieren. Für die muss unterwegs wiederum auch der Rucksack entsprechende Dimensionen haben, während das ZenBook Fold auf Subnotebookgröße und -dicke zusammengeklappt wird. Es ist allerdings deutlich schwerer: Man muss rund 2 Kilogramm tragen, während viele 13,3-Zoll-Notebooks unterhalb von 1,3 Kilogramm wiegen.

Asus hat das ZenBook Fold in Kooperation mit zwei anderen Firmen entwickelt: Das faltbare OLED stammt von BOE, während Intel den Prozessor zuliefert. Um welche CPU es sich genau handelt, wollte Asus noch nicht; es dürfte sich um eine aus der zwölften Core-i-Generation handeln. Mehr Details soll es gegen Jahresmitte geben – das gilt auch für den Preis. Zum Vergleich: Für das kleinere ThinkPad X1 Fold hat Lenovo über 3000 Euro aufgerufen.

Wer lediglich auf ein farbstarkes OLED-Display aus ist, ansonsten aber einer klassischen Notebook-Bauform nicht abgeneigt ist, findet im 2022er ZenBook 14 ebensolche im 16:10-Format mit 90-Hz-Unterstützung (2880 × 1800 Pixel). Asus verwendet darin wahlweise Prozessoren der zwölften Core-i-Generation oder Ryzen-CPUs. AMD-Modelle haben ein schwarzes Gehäuse, Intel-Versionen kommen in dunklem Blau oder Graugrün daher.

Die 2022er-ZenBook bekommen ein neues Design.

(Bild: Asus)

Die 2022er ZenBook 14 haben ein neues Gehäusedesign. Am hinteren Ende läuft optisch auffällig ein Zylinder über die gesamte Breite; die Scharniere sind ein Teil davon. Die konzentrische Bürstung, die bislang die Deckelaußenseiten zierte, ist verschwunden; stattdessen ziehen sich wenige Striche asymmetrisch über die Fläche.

Die Preise beginnen bei 1000 Euro; die ersten Geräte sollen im zweiten Quartal ausgeliefert werden.

Unter dem Namen ZenBook 14X Space Edition wird Asus zudem eine Special Edition veröffentlichen. Sie nutzt denselben 14-Zoll-OLED-Bildschirm, hat aber einen anders gestalteten Rumpf, in dem leistungsstärkere Intel-Prozessoren bis hinauf zum Core i9-12900H zum Einsatz kommen. Standardmäßig ist er auf 35 Watt eingebremst, doch auf Wunsch soll man ihn auch mit vollen 45 Watt nutzen können.

Das ZenBook 14X Space Edition hat ein monochromes Zusatzdisplay außen am Deckel.

(Bild: Asus)

Die eigentliche Besonderheit ist allerdings ein kleines, monochromes Zweit-Display an der Deckelaußenseite, das Asus als ZenVision bezeichnet. Auf ihm lassen sich animierte Statusinformationen wie Uhrzeit oder Akkustand anzeigen, aber auch Texte oder individuelle Label.

Das Gehäuse wurde in Anlehnung an die Plaketten gestaltet, die an Weltraumsonden wie Voyager befestigt wurden. Die eigentliche Reminiszenz ist allerdings die Raumstation MIR, in der anno 1997/1998 erstmals ein Asus-Notebook im Weltraum benutzt wurde. Asus gibt zudem an, dass das Notebook zusätzlich zu gängigen MIL-STD-810H-Tests auch SMC-S-016A zertifiziert wurde, die speziell für Weltraumhardware vorgesehen sind. So soll das Notebook im erweiterten Temperaturbereich von -24 °C bis +61 °C arbeiten.

Das ZenBook 14X Space Edition erscheint ebenfalls im zweiten Quartal zu Preisen ab 1400 Euro.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(mue)