Zensurvorwürfe gegen Apple wegen Siri

Der iPhone-Sprachassistent findet keine Abtreibungskliniken, selbst wenn welche in der Nähe sind. Kritiker unterstellen Apple eine abtreibungsfeindliche Haltung. Eine Sprecherin betont, es handele sich um einen Fehler.

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Von
  • Oliver Huq

Siri funktioniert nicht immer so gut wie bei der Frage nach dem Wetter.

(Bild: Apple )

Apples Sprachassistent Siri findet keine Abtreibungskliniken und beantwortet entsprechende Suchanfragen in den USA mit: "Sorry, I couldn’t find any abortion clinics". Und das auch dann, wenn solche Kliniken in der Nähe sind und auch in Google-Maps angezeigt werden. Kritiker unterstellen Apple eine abtreibungsfeindliche Haltung und Vorsatz. Die politische Vereinigung NARAL Pro-Choice America hat einen offenen Brief an Apple-Chef Tim Cook veröffentlicht, indem sie ihn dazu auffordert, dafür Sorge zu tragen, dass Siri akkurate und komplette Informationen zum Thema Abtreibung liefert.

Möglicherweise handelt es sich aber nur um einen Fehler in Siri. Ein Blog der New York Times hat zu dem Vorwurf Norman Winarsky befragt, den Gründer der Firma Siri, die Apple 2010 aufgekauft hat, um deren Technik auszubauen. Winarsky räumt zwar ein, dass Apple seit seinem Ausstieg durchaus Veränderungen an der Software vorgenommen haben könnte, vermutet aber, dass die Ursache eher in einem Bug bei den Webdiensten liegt, die Apple verwendet, um lokale Suchanfragen auszuwerten. Apple habe wohl nicht allen Ergebnissen die nötige Aufmerksamkeit gewidmet.

Apple-Sprecherin Natalie Kerris sagte gegenüber dem Blog der New York Times, es handele sich um keine Absicht. "Siri findet nicht immer, was man sucht. [...] Es gibt keine vorsätzlichen Unterlassungen und wir wollen niemanden beleidigen. Auf dem Weg von der Betaversion zum fertigen Produkt werden wir in den nächsten Wochen noch einiges verbessern." (ohu)