ZigBee Alliance stellt universelle Sprache fürs Internet der Dinge vor
Die Sprache und Abstraktionsschicht Dotdot ist in erster Linie eine Weiterentwicklung der ZigBee Cluster Library. Das Bemühen, Geräte trotz unterschiedlicher Protokolle zusammenzubringen, bleibt lobenswert.
Die Organisation hinter dem vor allem im Umfeld des Internet der Dinge genutzten Funkprotokolls ZigBee hat unter dem Namen Dotdot eine "universelle Sprache für das IoT" angekündigt. Die auf der CES gezeigten Prototypen, die Dotdot bereits zur Kommunikation nutzen, – Thermostate, Beleuchtungen, Rollos und Sensoren – arbeiten mit dem ursprünglich von der Google-Tochter Nest mitentwickelten Netzwerkprotokoll Thread.
Eher neu etikettiert
Die Sprache und Applikationsschicht von Dotdot sollen nicht auf ZigBee-Produkte begrenzt bleiben, sondern sich auch mit konkurrierenden Techniken wie Wi-Fi, Bluetooth, Ethernet und NB-IoT (Narrowband IoT) einsetzen lassen. Das würde zu einer direkten Kommunikation zwischen den Protokollen führen, wobei sich im Unterschied zur derzeit gängigen Praxis der Umweg über einen Cloud-Dienst vermeiden ließe. Auch müssten sich Anwender weniger Gedanken darüber machen, auf welches Protokoll sie bei ihrer Smart-Home-Ausstattung setzen.
Dotdot ist nicht unbedingt neu, sondern vielmehr eine Weiterentwicklung der ZigBee Cluster Library (ZCL). Sie beschreibt die Kommunikation zwischen einzelnen Geräten und wurde nun um neue Spezifikationen und ein Zertifizierungsprogramm erweitert. Erste zertifizierte Geräte beziehungsweise "Dinge" werden Ende dieses Jahres erwartet. Die auf der CES gezeigten Prototypen stammen unter anderem von Osram Opto Semiconductors, NXP Semiconductors, Schneider Electric und Silicon Labs.
Viele, viele Standards
Laut der ZigBee Alliance nutzen mehr als 400 Unternehmen das Funkprotokoll in insgesamt 100 Millionen Geräten. Das Protokoll ist insbesondere bei vernetzten LED-Leuchtmitteln sehr erfolgreich. Der Standard, konkret das Profil "Light Link", kommt beispielsweise in Produkten von Philips, Osram und General Electric zum Einsatz. Rückenwind erhielt die Allianz im vergangenen Jahr, als die bislang um die Vorherrschaft im smarten Heim und beim Internet der Dinge konkurrierenden Funkstandards ZigBee und Thread zusammengeführt wurden.
Doch die ZigBee Alliance ist weiterhin nicht allein in ihren Bemühungen. Erst im letzten Herbst hatten sich die Open Connectivity Foundation (OCF) und die AllSeen Alliance zusammengeschlossen, um ihre getrennten Bemühungen unter dem Namen und Prinzipien der OCF zu bündeln. Im Zentrum der OCF-Arbeit steht die Entwicklung des Industriestandards IoTivity, das eine Referenzimplementierung des IoT-Standards OCF bietet, ohne sich auf die Standards der Organisation zu beschränken. (ane)