Zoom ermöglicht Webinare mit 1 Million Teilnehmer - aber nicht überall

Der Videokonferenzdienst Zoom ermöglicht Massen-Webinare mit 1 Million Teilnehmer und 1.000 Vortragenden. Zunächst aber nur in einem Land.​

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Man mit Kopfhörern vor Laptop mit Videokonferenz

(Bild: fizkes/Shutterstock.com)

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Webinare mit bis zu einer Million Teilnehmer gleichzeitig ermöglicht der Videokonferenzdienst Zoom. Die Massenveranstaltungen müssen einzeln im Voraus gebucht werden, in Paketen zu maximal 10.000, 50.000, 100.000, 250.000, 500.000 oder einer Million Teilnehmern. Öffentliche Preislisten gibt es jenseits von Abonnements für Videokonferenzen mit bis zu 10.000 Usern nicht, und oberhalb dieser Grenze ist das Angebot bis auf Weiteres auch nur in den Vereinigten Staaten von Amerika verfügbar.

Standardlänge solcher Massenveranstaltung sind maximal drei Stunden, doch sind in Zusammenarbeit mit der Beratungsabteilung Zooms (und entsprechender Entlohnung) längere Sitzungen von bis zu 30 Stunden möglich. Bis zu 1.000 Personen können sich dabei laut Mitteilung interaktiv an virtuellen Podiumsdiskussionen beteiligen oder Vorträge halten. Zoom verspricht "null Latenz" und einen anschließenden Bericht mit statistischen Daten über die Teilnehmer und ihre Teilnahme, was bei der Vorbereitung auf die nächste solche Veranstaltung helfen soll.

Dem Unternehmen schweben mehrere Anwendungsfälle für die riesigen Videokonferenzen vor, beispielsweise Manager internationaler Konzerne, die alle Mitarbeiter gleichzeitig ansprechen möchten, Eröffnungsansprachen großer Messen und Konferenzen, die Vorstellung neuer Produkte großer Marken, Reden von Bürgermeistern oder Staatschefs die Bevölkerung, virtuelle Fantreffen Prominenter und nicht zuletzt politische Kampagnen aller Art. Laut US-Medienberichten waren Spendensammel-Veranstaltungen für den Wahlkampf der US-Vizepräsidentin Kamala Harris Anlass für Zoom, Massen-Sitzungen zu einer öffentlich angebotenen Dienstleistung zu machen.

Zoom wurde 2011 gegründet und ist seit Mitte April 2019 börsennotiert. Vom Ausgabepreis von 36 US-Dollar ging es noch am ersten Handelstag zu einem Schlusskurs von 62 Dollar. Während der Coronavirus-Pandemie bedingten Einschränkungen öffentlicher Zusammenkünfte erlebte Zoom einen Boom, der sich auch im Börsenkurs widerspiegelte: Im Oktober 2020 wurden Zoom-Aktien kurzzeitig zu fast 589 Dollar das Stück gehandelt. Am Montag legte das Wertpapier drei Prozent auf 59,82 Dollar zu. Das Wachstum hat sich eingebremst, doch ist das Unternehmen profitabel und wächst weiter.

(ds)