Züge sollen auf bestehenden Schienen schweben
Nevomo hat erstmals erfolgreich seine Technik demonstriert, bei der bestehende Infrastruktur für magnetisch schwebende Züge benutzt wird.
Das polnische Unternehmen Nevomo hat nach eigenen Angaben erfolgreich seine Technik getestet, bei der sich ein Schienenfahrzeug schwebend auf herkömmlichen Schienen fortbewegt. Demonstriert hat Nevomo das Magrail genannte Prinzip mit einem 6 Meter langen und 2 Tonnen schweren Testfahrzeug mit Linearmotor und Magneten, die für Abstand zu den Schienen sorgen.
Das Fahrzeug sei auf einer 720 Meter langen Strecke im polnischen Nowa Sarzyna zuerst normal gerollt, habe bei etwas mehr als 70 km/h zu schweben angefangen und eine Geschwindigkeit von 135 km/h erreicht, teilte das Unternehmen mit. Es hat nach eigenen Angaben dreieinhalb Jahre daran gearbeitet, die EU fördert das Projekt mit 17,5 Millionen Euro.
Inspiriert vom Hyperloop
Nevomo hat sich für seine Entwicklung vom Hyperloop-Prinzip inspirieren lassen. Im Gegensatz dazu sollen sich die Fahrzeuge aber nicht in einer Röhre mit starkem Luftunterdruck bewegen, sondern auf bestehenden Strecken. Damit sie schweben können, müsste die vorhandene Schieneninfrastruktur mit Komponenten aufgerüstet werden, die an die Schwellen montiert würden. Ziel ist es, Züge mit der Technik auf konventionellen Strecken 330 km/h und auf Hochgeschwindigkeitsstrecken mit einem Tempo bis zu 550 km/h fahren zu lassen.
Mehrere Vorteile soll die schwebende Zugfahrt haben: Sie sei nicht nur schneller, sondern auch für die Passagiere bequemer und die Infrastruktur verschleiße weniger, meint Nevomo. Das System könne durch Steuerungstechnik halb- oder vollautomatischen Verkehr und eine höhere Verkehrsdichte ermöglichen. Dafür hat Nevomo unter anderem ein präzises Fahrzeugpositionierungssystem entwickelt. Das Unternehmen will auch Varianten seiner Technik anbieten, beispielsweise für den Güterschienenverkehr.
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(anw)