Zweitgrößter Festnetz-Anbieter Österreichs wird entschuldet

Die Schulden der UTA, Zweitplatzierte nach dem Ex-Monopolisten Telekom Austria, sinken auf einen "knapp zweistelligen Millionenbetrag", die Eigenkapitalquote steigt auf rund 30 Prozent.

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UTA, der größte alternative Festnetzanbieter Österreichs und Zweitplatzierter nach dem Ex-Monopolisten Telekom Austria, wird durch seine Eigentümer entschuldet. Damit erhält der Netzbetreiber, der schon mehrmals in finanziell unangenehmer Lage steckte, mehr Spielraum für neue Aktivitäten. Verbindlichkeiten von rund 85 Millionen Euro werden bis Ende September entsprechend der Gesellschaftsanteile durch die VTÖB (hält knapp 75 Prozent und gehört acht österreichischen Energieversorgern) und die ECOT Internet-Holding (hält 25 Prozent plus eine Aktie und gehört drei Gesellschaften der Raiffeisen-Gruppe sowie der Uniqa-Versicherung) übernommen. Damit verringern sich die Schulden der UTA auf einen "knapp zweistelligen Millionenbetrag", die Eigenkapitalquote steigt auf rund 30 Prozent.

Im ersten Halbjahr 2004 konnte der Netzbetreiber bei einem Umsatz von 115,1 Millionen Euro die EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) auf 5,5 Millionen Euro verbessern. Im Gesamtjahr 2003 war erstmals ein positives EBITDA von 0,2 Millionen ausgewiesen worden. Bis Jahresende sollen zu den rund 115 entbündelten Wählämtern 30 weitere hinzukommen, das Rennen mit inode in der Entbündelungsmeisterschaft geht also weiter. Auch Wachstum durch Zukäufe schließt UTA nicht aus, mit Tiscali werden aber derzeit keine Verhandlungen geführt. Konkurrent Inode hat hingegen bereits ein Angebot für Tiscali Österreich gelegt, nachdem die Frist für exklusive Verhandlungen mit Jordan Industries Ende Juli ausgelaufen war. (Daniel AJ Sokolov) / (jk)