iAd-App-Reklame: Apple plant angeblich stärken Datenabgleich mit Werbetreibenden

Um das Geschäft mit Anzeigen in iOS-Programmen anzukurbeln, soll künftig ein "Targeting" über Telefonnummern und E-Mail-Adressen möglich sein, wie man es schon von Facebook und anderen kennt.

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iAd-App-Reklame: Apple plant angeblich stärken Datenabgleich mit Werbetreibenden

Beispiele für eine iAd-Kampagne, hier von einem Sportartikelhersteller.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Auf einer Party anlässlich des Mobile World Congress in Barcelona soll Apples iAd-Team neue Möglichkeiten zielgerichteter Werbung für den App-Reklamedienst angekündigt haben. Das berichtet der Fachdienst The Information unter Berufung auf Anwesende.

Angeblich wird es künftig möglich sein, über Werbedienstleister "Telefonnummern, E-Mail-Adressen und andere Daten" abzugleichen, um diese Personen dann direkt via iAd ansprechen zu können. Ähnliche Funktionen kennen Nutzer bislang nur von Internet-Unternehmen wie Facebook, die ihr Geld zum Großteil durch Reklame einspielen; Apple selbst betont gerne, nicht von Werbung abhängig zu sein, sondern vom Verkauf von Produkten zu leben. Die Firma hatte schon zuvor die Targeting-Möglichkeiten bei iAd verbreitert und dazu neue Verträge mit sogenannten Demand-Side-Platforms sowie Werbetechnikdienstleistern geschlossen, die diese erleichtern.

Bislang soll iAd unter anderem erlauben, nach geografischer Region und iTunes-Kaufverhalten (darunter auch Interesse für bestimmte Medien und Apps) App-Reklame zu schalten. Weitergehende "Analytics" stehen aber nicht oder nur eingeschränkt bereit. Es ist unklar, wie genau der Abgleich von Telefonnummern oder E-Mail-Adressen ablaufen würde. Normalerweise werden hierzu nur Hashwerte übertragen, damit eine Rückverfolgung im Werbesystem nicht möglich ist.

Apple hofft, gute Preise für seinen Reklamedienst verlangen zu können. Angeblich zahlen laut The Information Unternehmen bis zu 10 US-Dollar pro via iAd angestoßener Anwendungsinstallation, was ungefähr das Doppelte sei, was Facebook maximal verlange. Wer dem iAd-Targeting ausweichen will, kann vergleichsweise leicht ein Opt-Out vornehmen: Eine Anleitung, wie das geht, hat Apple auf seiner Supportwebsite platziert. (bsc)