iMessage: Apples Nachrichten-App bekommt RCS

Apple setzt sein Versprechen um und holt endlich den SMS-Nachfolger Rich Communication Services aufs iPhone. Die Umsetzung wird kritisch beäugt.

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RCS-Support in iOS 18: Natürlich bleibt es bei den grünen Blasen

RCS-Support in iOS 18: Natürlich bleibt es bei den grünen Blasen.

(Bild: Apple)

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Seit Jahren versuchen Anbieter von Android-Geräten, darunter insbesondere Google, Apple zur Unterstützung von RCS zu bewegen. Nun hat Apple erstmals offiziell bestätigt, dass es im Herbst soweit sein wird mit dem SMS-Nachfolger Rich Communication Services. Während der Keynote (siehe Liveticker) am Montagabend wurde das zwar nur sehr kurz erwähnt, doch in Apples Vorschauunterlagen zu iOS 18 ist der Dienst verzeichnet. Zu sehen ist dort auch ein erster Screenshot der Implementierung (siehe oben).

Demnach ist RCS wie erwartet Teil der Nachrichten-App, ist allerdings optisch von iMessage-Botschaften getrennt. Während diese die berühmten "blauen Blasen" (blue bubbles) erhalten, die einen anderen Apple-Nutzer kennzeichnen, werden RCS-Mitteilungen wie schon SMS im schnöden Grün dargestellt. Das Eingabefeld wiederum ist offenbar mit "SMS * RCS" (aktuell vorliegendes Englisch: "Text Message * RCS") gekennzeichnet. In seinem Screenshot demonstriert Apple, dass der RCS-Support unter anderem Sprachnachrichten unterstützen wird.

Apple selbst schreibt zu dem neuen Feature knapp: "RCS-Nachrichten (Rich Communication Services) bieten reichhaltigere Medien und Zustell- und Lesebestätigungen für alle, die iMessage nicht verwenden." Augenscheinlich wird RCS damit ähnlich platziert wie SMS – als Ersatzdienst für Menschen, deren Freunde kein iMessage haben. Hinzu kommt wohl auch, dass insbesondere in Apples wichtigem Markt China das Interesse an einem Support groß zu sein scheint.

Der (für Apple-Nutzer) neue Dienst erlaubt moderne Messaging-Funktionen wie Audiobotschaften, Gelesen-Markierungen, Tippindikator, Datenübertragung per WLAN (als Alternative zum Mobilfunk) sowie höhere Auflösungen bei Fotos und Videos. Auch ein Gruppen-Messaging ist möglich. Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist nicht vorgesehen. Anbieter wie Google stellen allerdings zumindest eine Transportverschlüsselung mittels TLS her, sodass man vom Smartphone zum RCS-Server nicht belauscht werden kann. Es ist davon auszugehen, dass Apple das ähnlich handhabt.

Laut Schätzungen hatte RCS im Jahr 2020 rund 400 Millionen Nutzer pro Monat, die Zahl ist seither auf rund 800 Millionen gestiegen. Google versucht, das Angebot seit mehreren Jahren zu pushen – auch mit Werbekampagnen, die sich gegen Apple richten. Mittlerweile soll RCS allein auf Googles Plattformen in 1,2 Milliarden Geräten stecken.

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(bsc)