iMessage in Europa: iPhone-Nutzer bleiben unter sich

iMessage muss keine andere Messaging-App mitspielen lassen: Die EU hat den Apple-Dienst doch nicht als Gatekeeper-Service eingestuft.

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Messages-App auf dem iPhone

(Bild: oasisamuel / Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

iMessage-Nutzer bleiben unter sich – auch in Europa. Die erzwungene Öffnung von Apples Messaging-Dienst durch die EU-Kommission ist nämlich vorerst vom Tisch: In Hinblick auf iMessage wird Apple jetzt doch nicht als Gatekeeper eingestuft, wie die Regulierungsbehörde am Dienstag mitteilte. Man habe dafür alle Argumente geprüft und die Eingaben relevanter Stakeholder beachtet, die zugehörige Marktuntersuchung ist damit abgeschlossen.

Im Unterschied zu iOS, App Store und Safari fällt Apples iMessage-Dienst damit jetzt doch nicht unter die neuen Regeln des Gesetzes über digitale Märkte in den EU-Ländern (Digital Markets Act – DMA). Folglich ist Apple nicht gezwungen, iMessage für den Austausch von Nachrichten mit anderen Messaging-Diensten zu öffnen. Meta große Konkurrenten WhatsApp und Facebook Messenger müssen hingegen für Interoperabilität sorgen – wenn kleinere Anbieter das möchten.

iMessage zählt den Eingaben zufolge in Europa über 45 Millionen Nutzer und fällt deshalb eigentlich unter die Regeln des DMA. Doch Apple argumentierte bisher, dass der Dienst praktisch nicht für die Kommunikation zwischen Firmen und Endkunden eingesetzt werde und damit nicht als ein Gatekeeper-Dienst einzustufen ist. Ob die EU-Kommission dem folgte, bleibt vorerst offen, die Entscheidung wurde noch nicht im vollen Wortlaut veröffentlicht. Zugleich betonten die Regulierer, die Entwicklung dieses Marktsegments weiter im Blick zu behalten.

Pünktlich zur Einspruchs-Deadline gegen die Einstufung als Gatekeeper hat Apple schon im November 2023 überraschend angekündigt, den RCS-Standard in der Nachrichten-App zu unterstützen, um so das Messaging mit Android zu verbessern. RCS soll dann parallel zu iMessage und SMS in die auf iPhones vorinstallierte Nachrichten-App integriert werden, möglicherweise als Teil von iOS 18. Der Austausch von iMessage-Nachrichten ist bislang nur zwischen Apple-Geräten vorgesehen. Durch die neuen Regeln des DMA muss Apple das iPhone ab März in Europa weitreichend öffnen und unter anderem alternative App-Marktplätze zulassen.

Gegen einen Versuch der Firma Beeper, iMessage auf Android zu bringen, ging Apple Ende des vergangenen Jahres konsequent vor. In den USA ist das immer noch ein Thema, der Commissioner Brendan Carr hat die Funkbehörde FCC jetzt aufgerufen, Apples Vorgehen zu untersuchen – die Beeper-Blockade verstoße gegen Regeln.

(lbe)