iOS 17: Mehr Datenschutz für die Fotosammlung

Oft geben Nutzer Apps Zugriff auf ihre gesamte Bildermediathek. iOS 17 warnt davor nun explizit und bietet neue Auswege.

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(Bild: MheePanda/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Hat man einer iPhone-App Zugriff auf die Fotomediathek erteilt, kann diese – zumindest theoretisch – alle vorhandenen Bilder und Videos absaugen. Apple hatte daher bereits in früheren iOS-Versionen eine Absicherung integriert, mit der User bestimmen können, auf welche Medien eine Anwendung Zugriffsrechte erhält, etwa nur einzelne Aufnahmen oder einzelne Alben. Mit iOS 17 soll sich hier noch mehr tun: Künftig werden Nutzer deutlich besser für die Problematik sensibilisiert.

Nach Installation – iOS 17 ist derzeit in Beta und erscheint wohl im September – bekommt man bei Apps mit Mediathekszugriff nun regelmäßig einen Hinweis, was man da denn gerade teilt. Die Information enthält sowohl den App-Namen also auch die Länge des Zugriffs in Monaten sowie die Anzahl der für die App verfügbaren Inhalte samt einiger Beispiele. Zudem gibt Apple an, dass auch Metadaten geteilt werden können, darunter Ortsangaben, Kamerainfos oder Captions. Apple fragt dann nach, ob man der betroffenen App wirklich weiterhin vollen Zugriff geben möchte oder diesen lieber einschränkt.

Die Auswahl kann entweder sofort über den Hinweis als auch über die Systemeinstellungen vorgenommen werden. Grundsätzlich sind gar kein Zugriff, eingeschränkter Zugriff oder voller Zugriff möglich. Welche Bilder oder Alben man freigeben will, ist wie erwähnt wählbar. Sinnvoll scheint es dabei, Apps bestimmte Ordner zuzuordnen – wer beispielsweise viel TikTok nutzt, kann seine Vorlagen nur in diesem einen Ordner platzieren, ohne dass die App Zugriff auf die gesamte Mediathek hat, was ja dann völlig unnötig wäre. All das kostet zwar etwas Bequemlichkeit, sollte aufgrund der Sensibilität der Fotos und Videos aber hingenommen werden. Ebenfalls neu ist ein spezieller Modus, bei dem Apps Fotos nur schreiben, aber nicht lesen können. Dieser ist allerdings nicht in allen Programmen verfügbar.

Der neue Hinweis auf eine geteilte Fotomediathek ist nur eine von mehreren neuen Datenschutzfunktionen in iOS 17. So lassen sich Mobilfunkdienste im Lockdown Mode einschränken, es gibt eine Check-In-Funktion für einen sicheren Nachhauseweg und Passkeys und Passwörter können in Gruppen geteilt werden. Safari soll mehr Schutz gegen Tracker bieten und (nicht unumstrittene) "Kommunikationssicherheit" gegen Nacktbilder wird erweitert.

Zudem wird der Zugriff von Apps auf den Kalender auf Wunsch beschnitten – man kann festlegen, dass ein Event geschrieben werden kann, aber sonst kein Lesen erlaubt wird. Die Home-App bekommt eine Aktivitätsgeschichte, um nachvollziehen zu können, wer bestimmte Sensoren, Türschlösser oder andere sensible Geräte verwendet hat. Schließlich bietet die Karten-App erstmals einen Offline-Modus an, mit dem man größere Gebiete auf das iPhone herunterladen kann – es gibt dann also keinen Internet-Zwang mit Datenübertragung mehr.

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(bsc)