iOS-Developer-Beta: Apple verschärft Bedingungen

Bislang war es einfach, eine Developer-Beta von iOS auf seinem iPhone zu installieren. In kommenden Betriebssystemen soll dies nur noch gegen Geld möglich sein.

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iOS 16

(Bild: DANIEL CONSTANTE / Shutterstock)

Lesezeit: 3 Min.

Apple verschärft die Bedingungen für den Einsatz von iOS-Entwicklerbetas. Künftig wird das Unternehmen eine Art Kopierschutz einsetzen, mit dem nur noch Menschen, die tatsächlich Mitglied des kostenpflichtigen Apple Developer Program sind, Zugriff auf diese Vorabversionen des Betriebssystems erhalten. Dazu wird im Rahmen der kommenden iOS-Version 16.4, die derzeit getestet wird, ein neuer Schalter in den Systemeinstellungen implementiert. Dieser erlaubt einen schnellen Wechsel zwischen dem Einspielen von Betas und regulären Updates, taucht aber künftig nur noch auf, wenn die Apple-ID auf dem iPhone als Developer-Account registriert wurde. Dieser kostet 100 US-Dollar im Jahr.

Zuvor reichte es aus, ein entsprechendes Profil von der Apple-Website (oder freien Beta-Sammelstellen im Web) herunterzuladen und dieses auf dem iPhone auszuführen, um Developer-Betas einzuspielen. Dies war auch dann möglich, wenn man gar kein Mitglied des Entwicklerprogramms war. Die Developer Beta hat den Vorteil, dass sie stets vor der Public Beta – die weiterhin kostenlos bleibt – erscheint. Sie ist dadurch allerdings auch weniger gut getestet. Mit dem neuen Schalter soll auch die Installation anders laufen: Ein Beta-Profil muss nicht mehr eingespielt werden, der Schalter taucht auf, sobald das iPhone registriert, dass sich bei der aktiven Apple-ID um einen Developer-Account handelt.

Die Umsetzung der Maßnahme soll jedoch noch nicht unter iOS 16 erfolgen, hieß es. Stattdessen soll die Änderung mit iOS 17 greifen, das im Sommer zur Entwicklerkonferenz WWDC 2023 vorgestellt werden dürfte. Zuvor hatte Apple bereits versucht, rechtlich gegen Beta-Verteilstationen im Web vorzugehen. Allerdings gelang das nur teilweise, weshalb der Konzern nun zu härteren Bandagen greift.

Unklar bleibt, ob nur die Beta-Profile gesperrt werden und es möglich bleiben wird, IPSW-Firmware-Dateien händisch zu installieren, falls man an diese herankommt. Diese sind aktuell nicht spezifisch geschützt, allerdings hatte dies Apple einst so gehandhabt, könnte es also jederzeit wieder tun. Insgesamt scheint dem Konzern die aktuelle weite Vorabverbreitung der Developer-Betas nicht zu schmecken, weshalb er nun die Zügel anzieht.

Gleichzeitig dürfte die Pflicht zum Account auch mehr Einnahmen generieren und mehr Menschen dazu veranlassen, Mitglied des kostenpflichtigen Entwicklerprogramms zu werden. Es gibt Nutzer, die sich nach der Einführung der stets installierbaren Beta-Profile dafür entschieden hatten, nicht mehr Mitglied zu sein, weil sie nicht entwickeln wollten, sondern nur die jeweils neueste Beta benötigten. Die Wartezeit zwischen Developer Beta und Public Beta beträgt von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen.

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(bsc)