iOS und iPadOS 15 leiten nicht mehr auf Googles umstrittene AMP-Seiten um

Die von vielen Nutzern ungeliebten "Accelerated Mobile Pages" tauchen auf iPhone und iPad aktuell nicht auf. Doch der Grund ist ein Bug.

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(Bild: Ascannio/Shutterstock.com)

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Nutzer von iPhone und iPad, die Apples aktuelles Betriebssystem iOS beziehungsweise iPadOS 15 verwenden, genießen aktuell ein besonderes "Feature": Im Safari-Browser werden die auf Mobilgeräten sonst üblichen AMP-Seiten aus der Google-Suche nicht mehr angezeigt, stattdessen tauchen die jeweils regulären Websites auf, die man auch mit einem Desktop-Browser zu Gesicht bekäme.

AMP steht für "Accelerated Mobile Pages". Dabei handelt es sich um für Mobilgeräte umgebaute Internet-Angebote, bei denen Inhalte verschlankt und vorgecached ausgeliefert werden. Das Design und teils fehlender Content schmeckt vielen Nutzern allerdings nicht, zumal Google zwischenzeitlich sogar die Original-URLs unterdrückte.

Wie der macOS- und iOS-Entwickler Jeff Johnson, bekannt für praktische "Entnerv"-Tools für Safari wie etwa StopTheMadness, in seinem Blog berichtet, enthalten Suchergebnisse von Google in iOS 15 keine AMP-Links mehr. In iOS 14 sei dies noch der Fall. Offenbar macht hier der User-Agent-String den Unterschied und sorgt dafür, dass Google die AMP-Anzeige unterlässt.

Wer nun hoffte, dass diese Funktionalität beabsichtigt war, wird leider enttäuscht: Der Google-Search-Mitarbeiter Danny Sullivan meldete sich kurz danach zu Wort und teilte mit, es handele sich um einen "Bug, der spezifisch zu iOS 15 ist". Man arbeite daran und erwarte, "ihn schnell zu beheben". iOS und iPadOS 15 kommen mit einer neuen, teils signifikant umgebauten Version von Safari. Warum genau die nun AMP-Seiten unterdrücken muss, bleibt unklar, zumal Google offenbar einfach den User-Agent-String ausliest und die Funktion dann abdreht.

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Solange die AMP-Seiten nicht mehr angezeigt werden, müssen Nutzer, die sich über die schnelleren Ladezeiten und angepassten Layouts freuen, also leider damit leben. Sobald Google den Fehler behebt, gibt es allerdings auch Möglichkeiten, AMP abzudrehen. Wer die Seiten nicht händisch neuladen möchte ("Desktop-Version anfordern"), kann sich in iOS und iPadOS 15 nun auch praktischen Safari-Extensions bedienen. Johnsons StopTheMadness für iOS (8 Euro) beherrscht eine AMP-Unterdrückung ebenso wie das spezialisierte Tool Amplosion (3 Euro). (bsc)