iPad 10: Apple beschneidet USB-C-Port

Apples neues Einsteiger-Tablet kommt erstmals mit universeller Schnittstelle. Allerdings müssen Käufer geringere Durchsatzraten hinnehmen.

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Apple iPad 10

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Apples neues Einsteigertablet, das iPad 10, kommt mit einer ganzen Reihe willkommener Neuerungen – vom verbesserten Bildschirm über die optimierte Platzierung der Kamera bis hin zur Einführung der USB-C-Schnittstelle, die den proprietären Lightning-Anschluss ersetzt. Das Problem: Apple hat, wie Nutzer und Tester nun feststellen mussten, den Port künstlich beschnitten. Die maximale Durchsatzrate liegt demnach bei USB-2.0-Geschwindigkeit, also maximal 480 Mbit/s. Das entspricht ironischerweise dem regelmäßig als veraltet kritisierten Durchsatz von Lightning.

Damit bietet das iPad 10, das ab 580 Euro angeboten wird, zwar leichtere Möglichkeiten zur Nutzung verschiedener Zubehörprodukte, doch lassen die sich eben nicht mit voller USB-C-Geschwindigkeit ansprechen. iPad-Pro-Modelle mit den M1- und M2-CPUs beherrschen das deutlich schnellere Thunderbolt 3 (maximal 40 Gbit/s), das iPad Air der fünften Generation, das optisch dem iPad 10 ähnelt, erreicht 10 Gbit/s (USB 3.2 Gen 2). Das ältere iPad Air 4 sowie das iPad mini, das noch aktuell ist, packen 5 Gbit/s über USB-C (USB 3.2 Gen 1, früher USB 3.0 genannt).

Ob Apple schlechtere Hardware für die USB-C-Ansteuerung beim iPad 10 verbaut oder die Durchsatzrate schlicht mittels Software beschneidet, ist bislang unklar. Der Hersteller gibt in seinen Spezifikationen keine Hinweise darauf, dass das iPad 10 nur mit USB 2.0 via USB-C ausgestattet ist. Apple teilt aber mit, dass ein externes Display mit bis zu 4K-Auflösung bei 30 Hertz oder 1080p-Auflösung bei 60 Hertz möglich ist. Dafür nutzt der Anschluss den sogenannten DisplayPort-Alt-Mode in einer vergleichsweise langsamen Version.

In der Praxis bedeutet die USB-C-Beschneidung, dass man mit dem iPad 10 zwar "normale" externe Geräte betreiben kann – beispielsweise Audioadapter und anderes Zubehör –, bei der Verwendung externer SSDs oder anderer Speichermedien aber mit einer langsamen Übertragungsgeschwindigkeit konfrontiert ist. USB 2.0 stammt aus dem Frühjahr 2000.

Auch wer sein iPad über den Mac sichern möchte oder Daten über eine Kabelverbindung vom Mac oder PC auf das Tablet übertragen will, muss sich der geringen Geschwindigkeit bewusst sein. Diese ist man allerdings vom iPhone gewohnt, bei dem Apple sogar das 14 Pro Max für maximal 2200 Euro weiterhin mit Lightning – also USB 2.0 – ausstattet. Das iPad 10 kommt ansonsten mit einem A14-Bionic-Chip mit sechs Kernen, den man aus dem iPhone 12 kennt.

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(bsc)