Nach Änderung: Apple erlaubt Rettung der iPhone-PIN

Wurde der zentrale Passcode auf dem iPhone geändert, hat man künftig 72 Stunden Zeit, dies wieder rückgängig zu machen.

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PIN-Code beim iPhone

PIN-Eingabe beim iPhone.

(Bild: dpa, Erik S. Lesser/epa/dpa)

Lesezeit: 2 Min.

Apple hat in iOS 17, das im September erscheinen soll, bei Daten- und Privatsphärenschutz an einigen Stellschrauben gedreht. Das betrifft auch die iPhone-PIN, die bekanntermaßen Dreh- und Angelpunkt in Sachen Gerätesicherheit ist. Bislang sorgte hier eine Änderung dafür, dass es kein Zurück mehr gab: Hatte man die neue PIN vergessen oder wurde sie durch eine andere Person verändert, die sie für sich behält, kam man künftig nicht mehr ins iPhone hinein. Nun gibt Apple hier defaultmäßig mehr Zeit, zwingt die User aber auch nicht dazu.

Wie bereits in den ersten iOS-17-Betaversionen zu sehen, hat man künftig standardmäßig 72 Stunden Zeit, eine PIN-Änderung rückgängig zu machen. Dazu muss man im Rahmen der neuen Funktion "Passcode Reset" einfach die bisherige PIN eingeben. Nach besagten drei Tagen ist die Änderung allerdings endgültig vollzogen.

Klugerweise hat Apple aber keinen Zwang zur Möglichkeit des Zurücksetzens integriert. Stattdessen findet sich in den Sicherheitseinstellungen nun eine Funktion, den früheren Passcode vorab zu löschen: "Vorherigen Passcode jetzt ablaufen lassen" heißt das Feature, das im Face-ID- beziehungsweise Touch-ID-Bereich integriert ist.

Zuletzt hatte es immer mehr Berichte über iPhone-Diebstähle gegeben, bei denen Ganoven zuvor die iPhone-PIN ausgespäht hatten. Damit ist – auch jetzt noch – eine erstaunlich leichte Übernahme von Apple-Accounts möglich. Die neue 72-Stunden-Funktion ist hier nur bedingt hilfreich: Sollte man das iPhone innerhalb von drei Tagen wiedererlangen und der Dieb die PIN geändert haben, gelangt man schneller wieder in das so wichtige Gerät. Der Account kann dann aber längst übernommen worden sein. Außerdem gibt es wie erwähnt die Möglichkeit, die alte PIN sofort auslaufen zu lassen, was gut informierte Ganoven sicherlich für sich nutzen werden.

Entsprechend kann man die 72-Stunden-Funktion vor allem im Bereich Bequemlichkeit verbuchen – sie soll dabei helfen, dass man sich nicht versehentlich selbst aussperrt. Apple selbst arbeitet laut eigenen Angaben weiter daran, die (zu) einfache Übernahme per PIN künftig zu verhindern. Software-Chef Craig Federighi sagte während der Entwicklerkonferenz WWDC 2023 in einem Interview, man schaue sich "andere Möglichkeiten" an, das Problem zu adressieren. Wann dies erfolgt, ist unklar. So lange sollte man im Umgang mit der iPhone-PIN sehr vorsichtig sein.

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(bsc)