iPhone-Produzent Foxconn: ZurĂĽck in den Corona-Modus
An der Produktionsstätte Shenzhen wird der Fertiger wieder im Closed-Loop-Verfahren arbeiten. Für die Angestellten ist das unschön.
Apples wichtigster Fertiger, das taiwanische Unternehmen Hon Hai Precision Industry, das auch unter dem Namen Foxconn bekannt ist, geht an einer wichtigen Produktionsstätte erneut in den Corona-Modus. Im chinesischen Shenzhen an der Grenze zu Hongkong wird die Fertigung auf den sogenannten Closed-Loop-Betrieb umgestellt. Das bedeutet für die dortigen Mitarbeiter, dass sie keinen physischen Kontakt zur Außenwelt haben dürfen – auch Verwandte dürfen nicht mehr besucht werden.
Das nächste iPhone kommt
Derzeit fährt bei Foxconn die Produktion des "iPhone 14" hoch, die wichtigste Phase im Arbeitsjahr des Unternehmens. Aufgrund des Auftretens neuerlicher COVID-19-Fälle im Stadtgebiet versucht der Apple-Lieferant nun, die Herstellung abzusichern. Closed-Loop-Produktion wurde auch bei anderen großen Konzernen durch die Stadtregierung angeordnet, darunter auch bei Telekommunikationsriesen wie ZTE und Huawei oder beim Drohnenhersteller DJI, berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg.
China verfolgt nach wie vor eine strikte "Zero COVID"-Politik, die etwa in Shanghai einen für die Bevölkerung enorm belastenden Lockdown der ganzen Stadt zur Folge hatte. Menschen durften ihre Wohnungen nicht verlassen, teilweise kam es anfangs zu Problemen bei der Versorgung. Traten Corona-Fälle auf, mussten Menschen an Ort und Stelle – etwa im Büro – in Quarantäne verbleiben oder wurden in eigens eingerichtete Lager gebracht. In SHenzhen will die Stadtregierung solche Maßnahmen offenbar unbedingt vermeiden und gleichzeitig die Herstellung an dem wichtigen Elektronikstandort nicht gefährden.
Wie Foxconn gegen Corona kämpft
Die Closed-Loop-Produktion bedeutet, dass alle Arbeiter vor Ort in Schlafräumen untergebracht werden – das ist für Foxconn nicht grundsätzlich ungewöhnlich, da das Unternehmen schon zuvor stark auf Wanderarbeiter aus anderen Regionen Chinas setzt. Die Mitarbeiter müssen dann mehrere Wochen auf dem Werksgelände verbleiben, das Betreten oder Verlassen geht nur mit einem negativen Testergebnis. Gleichzeitig wird regelmäßig intern getestet – treten Fälle auf, müssen diese in "Quarantänezentren" verbracht werden.
Bislang sei die Arbeit in Shenzhen bei Foxconn "normal" geblieben, hieß es von einem Sprecher. Closed-Loop-Fertigung ist für den Konzern keine Neuerung. Auch in anderen Städten hatte die Regierung bereits diese Produktionsform angeordnet. Auch der Apple-Lieferant Quanta Computer, der unter anderem MacBooks fertigt, war schon betroffen. Apple selbst befürchtet bereits, dass die Probleme bei der Herstellung dazu führen, dass der Umsatz um 4 bis 8 Milliarden US-Dollar einbrechen könnte.
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(bsc)