iPhone-Tickets bald auf dem EU-Festland

In Paris soll es die Smart-Navigo-Karten für U-Bahn, Zug, Bus und Straßenbahn künftig auch auf Apple-Smartphones geben, heißt es in einem neuen Bericht.

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iPhone-Ticket in London.

(Bild: Monese)

Update
Lesezeit: 3 Min.

Schon seit Jahren ist es möglich, ÖPNV-Tickets auf iPhones innerhalb von Apples sogenannter Wallet zu hinterlegen – allerdings wurde das Feature bislang in der EU nur im Vereinigten Königreich angeboten. Das ändert sich bald: Wie der Parisien meldet, wird das NFC-basierte System noch im Frühjahr für das Smart-Navigo-Ticketing in der französischen Hauptstadt Paris eingeführt. Damit müssen Abonnementkunden der Pariser Nahverkehrsgesellschaften, die mit Metro, RER, Bus, Straßenbahn oder Nahverkehrszug unterwegs sind, ihre Karte künftig nicht mehr bei sich tragen, es reicht ein Apple-Handy. Auch eine Hinterlegung des Smart-Navigo-Tickets auf der Apple Watch wird wohl möglich sein, da es sich dabei um ein einheitliches System handelt.

Apple bietet aktuell zwei Nutzungsmethoden für ÖPNV-Tickets in Wallet an: Mit "Express Transit" (Express-ÖPNV) oder ohne. Ist "Express Transit" aktiv, reicht es aus, Handy oder Uhr an die Zutrittskontrolle zu halten, ohne dieses zu entsperren. Ohne "Express Transit" ist es zuvor notwendig, sich mit Face ID, Touch ID oder PIN zu identifizieren, bevor die Funktion freigegeben wird.

Aktuell wird die ÖPNV-Funktion im Express-Transit-Modus in Großbritannien (Transport for London), Japan (Suica und PASMO), Hongkong (Octopus), Chicago (Ventra), Los Angeles (TAP), New York (MTA), Portland (Hop), Washington (SmarTrip) sowie in verschiedenen Städten in China akzeptiert. Ohne Express Transit – also mit händischer Freigabe – werden außerdem zusätzlich Sydney (Transport for NSW), Vancouver (Translink), Moskau (Metro), Nowosibirisk plus Sankt Petersburg unterstützt.

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Zu einer Freigabe der ÖPNV-Funktion in Deutschland kam es bislang noch nicht, obwohl auch hier NFC-Karten Verwendung finden – allerdings gibt es hierzulande üblicherweise keine Zugangssperren, wie man sie aus anderen Weltregionen kennt. In Berlin werden etwa langfristige Abos auf NFC-Karten gespeichert, die dann bei Kontrollen überprüft werden; diese könnten sich auch auf dem iPhone hinterlegen lassen.

Für Paris ist laut dem Parisien nun geplant, Smart Navigo wie gewohnt in der Wallet zu hinterlegen. Dies soll auch für Monats- und Wochen-Pässe gelten. Express Transit werde unterstützt. Zuvor gab es Smart Navigo bereits für manche Android-Geräte mit NFC-Funktion. Der Nahverkehrsanbieter Île-de-France-Mobilités hat den Plan allerdings noch nicht bestätigt. Laut dem Bericht wurde der Vertrag ausverhandelt und trägt ein Startdatum für den Februar 2021.

[Update 14.01.21 13:36 Uhr:] In einem ersten Schritt ist es in Paris nun möglich, die Navigo-Smart-Card über das iPhone via Apple Pay aufzuladen. Dazu wurde die App entsprechend angepasst. Man hält die Karte an das Smartphone und kann dann etwa eine Wochen- oder Monatskarte erwerben, ohne an einen Automaten gehen zu müssen. Die "echte" iPhone-Ticket-Funktion in der Wallet soll weiterhin für Februar geplant sein. (bsc)