iPhone-Unlock: Sicherheitsunternehmen verkauft ihn für 4000 US-Dollar

Die Geräte des Forensik-Anbieters Cellebrite stehen bei vielen Behörden. Allerdings lässt sich das Unternehmen die Apple-Entsperrung extra bezahlen.

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(Bild: nikkimeel/Shutterstock.com)

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Das Forensikwerkzeug der Firma Cellebrite, das Daten von zahlreichen verschiedenen Mobiltelefonen extrahieren kann, soll in seiner aktuellen Version nicht in der Lage sein, Daten von gesperrten iPhones zu entnehmen. Allerdings verkauft das an der NASDAQ gelistete Unternehmen einzelne Unlocks der Apple-Geräte – zum Preis von 4000 US-Dollar pro Vorgang.

Wie 9to5Mac berichtet, kostet der sogenannte Cellebrite Advanced Service (CAS) aktuell diese Summe. Er stehe offiziell nur Regierungsstellen und Strafverfolgern zur Verfügung, doch dem Bericht zufolge können ihn auch Kunden aus der Privatwirtschaft nutzen. Details dazu, wie CAS konkret abläuft und ob tatsächlich auch die aktuellsten iPhones entsperrt und deren Daten extrahiert werden können, liegen bislang nicht vor. Interessenten müssen sich mit Details an die Firma wenden und erhalten dann ein Angebot.

Die entsprechende Seite auf der Cellebrite-Website scheint auf altem Stand zu sein, hier ist noch von "iPhones bis zum iPhone 12 mit iOS 11.3 bis 14.3" die Rede, bei anderen Modellen wird bis zu iOS 14.7.1 unterstützt. Apple hatte iOS 15 bereits im September 2021 veröffentlicht. CAS wird dort als "Erweiterung ihres Forensiklabors" beworben. Cellebrite betreibt demnach zehn Standorte weltweit, an denen Entsperrungen vorgenommen werden. Neben iPhones werden auch neuere Android-Geräte akzeptiert, die sich nicht mit der Cellebrite-Hardware öffnen lassen.

Cellebrite-Geräte gibt es schon sehr lange. Das in Israel gegründete Unternehmen besteht bereits seit 1999. Die Hardware soll mittlerweile allein in den USA bei mehr als 2800 Regierungskunden stehen, darunter sogar bei der Fischereiverwaltung des Landes. Über Jahre sah man sie zudem selbst in Apple-Läden, weil sie dazu verwendet werden kann, Daten zwischen alten Handys und neuen iPhones zu übertragen.

Weitläufig bekannt wurde der Cellebrite-Unlock im Rahmen eines Terrorfalls in den USA, bei dem das FBI Apple zum Einbau einer iPhone-Hintertür zwingen wollte. Nachdem sich der Hersteller geweigert hatte, ließ sich die Bundesbehörde dann von dem Forensik-Spezialisten helfen.

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(bsc)