iPhone X: Vietnamesische Sicherheitsforscher umgehen Face ID mit Maske

Mit einem Rahmen aus dem 3D-Drucker, einer Silikonnase sowie 2D-Bildern und etwas Make-Up will das Sicherheitsunternehmen Bkav Apples Gesichtserkennungssystem überlistet haben.

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iPhone X: Vietnamesische Sicherheitsforscher knacken Face ID mit Maske

Schön ist sie nicht, die Face-ID-Hack-Maske.

(Bild: Bkav / Screenshot YouTube)

Lesezeit: 2 Min.
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Einem auf YouTube veröffentlichten Video zufolge ist es IT-Security-Forschern aus Vietnam gelungen, Apples im iPhone X erstmals verbaute Gesichtserkennungstechnik Face ID mit einer Maske zu knacken. Dabei nutzte die Firma Bkav laut eigenen Angaben Erkenntnisse darüber aus, wie Apples KI-System die Gesichtserkennung vornimmt.

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Die Maske besteht aus vier Teilen: Einem aus dem 3D-Drucker stammenden, weißen Gerüst, das in einen Metallrahmen eingespannt ist und den Dimensionen des Originalgesichts entspricht, einer – allerdings handgefertigten – Nase aus Silikon, die mit Make-up versehen wurde, sowie augenscheinlich aufgeklebten 2D-Bildern von Augen und Mundpartie. Insgesamt wirkt die Maske wie eine Mumie mit offenen Augen-, Nasen- und Mundbereichen. In dem Video zeigt Bkav, wie das iPhone X mit der Maske sowie mit dem echten Gesicht eines der Forscher entsperrt wird, was problemlos zu klappen scheint.

Die Kosten der Maske sollen bei 150 US-Dollar gelegen haben. Mit der Arbeit habe das Unternehmen am 5. November begonnen. Bkav hatte zuvor bereits Gesichtserkennungssysteme für Laptops ausgehebelt. Die Sicherheitsforscher glauben nicht, dass reguläre Nutzer mit der Methode in Gefahr sind, da das Verfahren zu komplex ist. Allerdings seien etwa "Milliardäre, Chefs großer Firmen, nationale Führer oder Agenten etwa vom FBI" eine potenzielle Zielgruppe. Diese müsse erkennen, welche Probleme Face ID habe. Industriespione und konkurrierende Sicherheitsabteilungen könnten ebenfalls von dem Ansatz profitieren, meint Bkav. Angreifer müssen auch über genaue Maße des Gesichtes verfügen.

Unklar blieb zunächst, ob die vietnamesischen Sicherheitsforscher auch Apples Aufmerksamkeitserkennung im iPhone X ausgehebelt haben. Diese soll eigentlich dafür sorgen, dass erkennt wird, ob eine Person wirklich auf das Gerät blickt und so die Verwendung von Fälschungen verhindern. Nutzer müssen diese explizit abstellen, was Apple aber nur für Menschen empfiehlt, die etwa unter einer Behinderung leiden und daher nicht direkt auf das iPhone X schauen können. Angaben dazu machte Bkav zunächst nicht. Zuvor waren andere Versuche, Face ID mit Masken zu knacken, gescheitert. Problematisch bleiben allerdings Zwillinge und ähnlich aussehende Geschwister. (bsc)