iPhone XS und XS Max: Die 10 wichtigsten Testergebnisse

Seite 2: 4. Bessere Videos, mit Stereo-Ton

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Von den Verbesserungen der Kamera profitierten auch Videos. Mit dem XS und XS Max aufgezeichnete Clips zeigen in Lichtern und Tiefen mehr Zeichnung, Blendenübergänge gelangen im Test weicher. Trotzdem gab es immer noch Sprünge und Blitzer bei Schwenks vom Schatten ins Licht. Der Himmel färbte sich zum Teil erst nach Sekunden von Weiß auf Blau um. Die XS-iPhones arbeiten auch beim Videofilmen mit einem erweiterten Kontrastbereich – allerdings nur bis 30 fps.

Eine effektvolle Funktion ist der neu hinzugekommene Stereo-Ton bei Video-Aufnahmen. Der Sound der Stereo-Lautsprecher klingt etwas lauter und räumlicher, dafür schnarren die Neuen ein wenig mehr bei voller Lautstärke.

Mit der Kamera auf der Vorderseite kann man ebenfalls Bokeh-Fotos erstellen, als Lieferant für die räumlichen Informationen dient in diesem Modus die Infrarot-Kamera der Gesichtserkennung. Neu ist auch hier die Möglichkeit, die Tiefenunschärfe über einen Blendenregler nachträglich bearbeiten zu können. Apple hat den frontseitigen Sensor ebenfalls überarbeitet und schneller gemacht, es blieb aber bei der Auflösung von 7 Megapixeln und der Blende 2,2. Fotos und Selfies der Frontkamera zeigten auch schönere Farben, aber mit der üblichen Verzeichnung starker Weitwinkel.

Die Gesichtserkennung Face ID arbeitete nach erstem Eindruck schneller und zuverlässiger als beim iPhone X.

Der neue Prozessor A12 Bionic besitzt wieder zwei High-Performance-Kerne und vier Kerne zum Energiesparen. Die einen sollen 15 Prozent schneller geworden sein, die anderen 50 Prozent effizienter. Bei Bedarf arbeiten alle sechs gleichzeitig. Im Multicore-Test von Geekbench 4 ergaben sich immerhin Zuwächs von 12 Prozent, auf einem Kern waren es 13 Prozent (gegenüber dem iPhone X).

Die Neuronale Recheneinheit (Neural Engine) stattet Apple jetzt mit acht statt zwei eigenen Rechenkernen aus, sie soll dadurch neun mal schneller arbeiten. AR-Anwendungen wie IKEA Place oder Froggipedia liefen im Test deutlich flüssiger und arbeiteten präziser. Hat schon der A11 Bionic in Sachen Performance die Android-Konkurrenz deutlich hinter sich gelassen, dürfte der A12 Bionic noch schwerer zu überbieten sein.

Laut Apple soll die neue Grafik-Einheit mit vier statt drei Kernen um 50 Prozent schneller rechnen. Im GFX Bench Metall Offscreen – also unabhängig von der Pixelzahl des eigenen Displays – erzielte das iPhone XS Max sogar 77 Prozent mehr Punkte. Beim XS waren es 63 Prozent. Im Test 3DMark-Graphics waren es noch 42 und 43 Prozent. Spiele und AR-Apps liefen deutlich flüssiger als auf dem iPhone X. Allerdings wird beim XS Max ein Teil des Performance-Gewinns durch die höhere Pixelzahl des Displays wieder aufgezehrt.

Beim Flash-Speicher bietet Apple erstmals auch 512 GByte Kapazität an. Der Flash-Speicher schaffte mit dem Passmark-Test die üblichen Schreibraten um 460 MByte/s (das ist etwa USB-3.0-Tempo), aber einen sehr schönen Lesedurchsatz von über 1600 MByte/s. Vorher lag der Rekord des iPhone X bei 1200 MByte/s. Der Anwender wird die Steigerung von super- zu mega-schnell aber kaum bemerken. Was im direkten Vergleich von zwei Geräten aber schon auffällt, ist die (zu erwartende) schlechtere Schreib-Performance bei den kleineren Flash-Kapazitäten.

Den Arbeitsspeicher hat Apple von 3 auf erstmals bei einem iPhone 4 GByte vergrößert.