iTunes-Monopolklage: Apple wehrt sich gegen Veröffentlichung von Steve-Jobs-Videos

Im Rahmen eines Rechtsstreits angefertigte Zeugenaussagen des verstorbenen Apple-Mitbegründers sollen nach dem Willen von US-Medien öffentlich werden. Apples Anwälte sehen darin nur einen kleinen Wert. Die Presse wolle einen "toten Mann" vorführen.

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Steve Jobs bei einem Auftritt.

(Bild: dpa, John Mabanglo/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

GroĂźe amerikanische Medien wie CNN, AP und die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg wollen Videovernehmungen mit Steve Jobs im Rahmen eines aktuell laufenden Rechtsstreits an die Ă–ffentlichkeit bringen. Die Zeugenaussagen waren am vergangenen Freitag in einem Gerichtssaal abgespielt worden und zeigen den 2011 verstorbenen Apple-Chef, wie er sein Unternehmen gegen MonopolvorwĂĽrfe bei iTunes verteidigt.

Ein Anwalt des Medienkonsortiums sagte der zuständigen Richterin, sie dürfe die Videos nicht geheim halten. "Angesichts der Tatsache, dass es ein substanzielles öffentliches Interesse an diesem seltenen posthum erfolgenden Auftritt von Steve Jobs vor Gericht gibt, sehen wir keinen Grund, warum man der Öffentlichkeit den Zugriff auf die Videoaussage untersagen sollte." Das Konsortium hatte zuvor eine E-Mail-Anfrage nach dem Material gestellt, war von Apples leitendem Anwalt aber abgewiesen worden.

Ein weiterer Apple-Rechtsvertreter sagte laut einem Bericht von The Verge, die Medien handelten "opportunistisch". Steve Jobs noch einmal zu sehen "in seinem schwarzen Rollkragenpullover, diesmal sehr krank", sei von "sehr kleinem Wert". Was die Medien gerne hätten, sei "ein toter Mann, den sie dem Rest der Welt zeigen wollen", weil dies Teil der Gerichtsakten sei.

Bei dem Verfahren geht es um die Frage, ob Apple Konkurrenten den Zugriff auf den Musikspieler iPod verweigert und damit US-Kartellrecht gebrochen hat. Die Klageseite hatte zuletzt ihre Hauptkläger verloren, doch soll mittlerweile Ersatz gefunden worden sein. Die Sammelklage läuft schon seit rund zehn Jahren. (bsc)