ifo-Institut: Ein Viertel der Arbeitnehmer arbeitet im Homeoffice

Auch nach dem Ende der Pflicht für Arbeitgeber, Möglichkeiten für Tele- oder Heimarbeit zu bieten, bleibt das Homeoffice-Niveau hoch, meint das ifo-Institut.

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(Bild: epixproductions/Shutterstock.com)

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Das Homeoffice wurde im April 2022 von etwa einem Viertel der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Deutschland genutzt. Das sei weiter ein hohes Niveau, obwohl für Arbeitgeber am 20. März 2022 die Pflicht ausgelaufen ist, Arbeitnehmern die Möglichkeit zur Telearbeit zu bieten, meint das Münchner ifo-Institut für Wirtschaftsforschung.

Aus ihrer Konjunkturumfrage unter rund 9000 Unternehmen ergab sich, dass der Anteil der deutschen Beschäftigten, die zumindest teilweise im Homeoffice arbeiteten, im vergangenen April gegenüber dem Vormonat um 2,7 Prozentpunkte auf 24,9 Prozent gesunken ist. Eine Vergleichszahl für die Zeit vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie hatte das ifo-Institut selbst nicht erhoben. Jean-Victor Alipour, Experte für Homeoffice am ifo-Institut, verweist hier gegenüber heise online auf den Mikrozensus von 2019, laut dem 12,9 Prozent der Erwerbstätigen von zu Hause aus gearbeitet hatten.

Alipour meint zwar laut Mitteilung, viele Unternehmen hätten sich dauerhaft auf flexiblere Modelle eingestellt, allerdings habe sein Institut ein Homeoffice-Potenzial von 56 Prozent über die gesamte deutsche Wirtschaft hinweg berechnet. Im Pandemie-Verlauf wurde im März 2021 mit 31,7 Prozent der höchste Homeoffice-Anteil erreicht.

In der Automobilbranche fiel im April 2022 der Homeoffice-Anteil von 28,4 auf 17,8 Prozent. Für das Verarbeitende Gewerbe insgesamt fiel der Anteil von 18,6 auf 16,3 Prozent. Unter den Dienstleistern bleibt das Homeoffice-Angebot im Durchschnitt am größten. Hier fiel der Anteil auf 35,3 Prozent, im März waren es noch 38,7 Prozent.

Den kräftigsten Homeoffice-Anteil weisen im Dienstleistungssektor IT-Dienstleister auf. Hier ging der Anteil im April auf 72,3 Prozent zurück, im März waren es noch 76,8 Prozent. Weitere Branchen in diesem Bereich mit hohem Homeoffice-Anteil sind Unternehmensberatung mit 69,5 Prozent sowie Werbung und Marktforschung mit 58,7 Prozent. Wach- und Sicherheitsdienste, Gastronomie und Beherbung kommen auf 4,7, 2,2 und 1,3 Prozent Homeoffice-Anteile.

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Der Bundestag hatte zuerst im April 2021 eine Pflicht zum Homeoffice eingeführt, um auch so die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen; diese lief zum 30. Juni 2021 aus. Im November 2021 führte der Bundestag erneut die Verpflichtung für Arbeitgeber ein, Homeoffice für alle Beschäftigten zu ermöglichen.

(anw)