Fliegender Synchronisationswechsel: Apple ersetzt rsync durch openrsync

Im Rahmen von macOS 15.4 wurden im Terminal Veränderungen vorgenommen. Wohl aufgrund von Lizenzänderungen verschwindet rsync.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 82 Kommentare lesen
openrsync (Symbolbild)

openrsync (Symbolbild): Wer im Terminal von Sequoia Daten synchronisieren will, nutzt nun neue Software.

(Bild: Erstellt mit Grok durch Mac & i)

Lesezeit: 2 Min.

Überraschung beim Point-Release: Mit macOS 15.4 hat Apple auch bei den übers Terminal verfügbaren Werkzeugen aufgeräumt. Neben dem Stopfen von Sicherheitslücken etwa in libarchive gibt es eine Änderung an einem zentralen Service: der Dateisynchronisierung mittels rsync. Das Kommando war seit vielen Jahren Teil des Systems und wird nun nicht mehr in Sequoia unterstützt. Es gibt allerdings Abhilfe: In Form von openrsync.

Wie der macOS-Admin-Blogger Das Flounder schreibt, dürfte die Änderung beziehungsweise der Ersatz damit zu tun haben, dass es beim "regulären" rsync Lizenzveränderungen gegeben hat, die Apple offenbar nicht mitzugehen bereit ist. Zudem wurde rsync in macOS niemals auf Version 3.x gehievt, man verblieb stets bei Version 2.x. Das rsync-Projekt war mit rsync 3.x auf die GNU General Public License GPLv3 gewechselt. Der wollte sich Apple allerdings offensichtlich nicht unterwerfen (rsync 2.x war noch unter der für kommerzielle Firmen weniger restriktiven GPLv2).

Nachdem rsync 2.x schon seit langem nicht weiterentwickelt wurde – laut Der Flounder stammte die verwendete Version 2.6.9 von 2006 –, musste endlich Abhilfe her. Die kam nun in Form von openrsync, das rsync implementiert, aber eine BSD-Lizenz – genauer: die ISC-Lizenz – nutzt. Das hat den Vorteil, dass Apple die Funktionalität wieder pflegen kann – auch im Bezug auf mögliche Sicherheitslücken. openrsync ist zudem weitgehend kompatibel zu rsync.

Der Wechsel hat allerdings auch Nachteile. Dazu gehört, dass in bestimmten Anwendungsbereichen Funktionalitäten wegfallen, also nicht der gesamte Feature-Umfang von rsync 3.x zur Verfügung steht. Wer diese benötigt, muss sich anderweitig Hilfe suchen. Eine einfache Lösung wäre etwa, resync 3.x via Homebrew nachzurüsten. Doch nicht jeder Nutzer mag sich mit dem Paketmanager auseinandersetzen – wie es genau geht, beschreibt eine eigene Anleitung.

Der Fall zeigt, dass man sich nicht darauf verlassen kann, dass die von Apple mitgelieferten Terminalwerkzeuge auf einem aktuellen Stand sind. Das hat nicht nur Lizenzgründe, sondern auch mit der Roadmap zu tun – manchmal werden Tools auch scheinbar "vergessen". Hier sollte Apple dringend tätig werden.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)