Österreich gibt 5-GHz-Frequenzen für WLAN frei

Die Internet-Provider hätten gerne weitere Frequenzbänder und höhere Sendeleistungen als nun genehmigt genutzt.

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In Österreich können ab sofort bestimmte Frequenzen im 5-GHz-Bereich für WLAN genutzt werden. Damit ist IEEE 802.11h, sozusagen die europäische Variante des WLAN-Standards 802.11a, nun auch in Österreich legal und ohne spezielle Lizenzen nutzbar. In Deutschland ist dies bereits seit Herbst 2002 möglich. Einen Schutz vor Störungen durch Funkortungssystem gibt es in diesen Frequenzbereichen aber nicht. In bestimmten betroffenen Frequenzen funken Radare, etwa vom Bundesheer oder von Wetterstationen, was unter Umständen zu Störungen führen kann. IEEE 802.11h definiert wie 802.11a ein WLAN mit einer Brutto-Datenrate von 54 MBit/s im 5-GHz-Band, ergänzt dies aber, um andere Dienste nicht zu stören, um dynamische Frequenzwahl (DFS) und automatische Sendeleistungssteuerung (Transmit Power Control, TPC).

Mit einer für sich alleine unverständlichen Verordnung, die nur das Einfügen und Streichen von Bezeichnungen wie "FSB-RR039 22.12.2004 2004/323/A" in die Funkschnittstellen-Beschreibungsverordnung beinhaltet, hat Vizekanzler Hubert Gorbach am Montag zwei Frequenzbereiche für unterschiedliche Nutzungen freigegeben: Die Bandbreite 5470 bis 5725 MHz dürfen allgemein von "Wireless Access Systems" einschließlich "Radio Local Area Networks" in Anspruch genommen (maximale durchschnittliche EIRP von 1 Watt). Zusätzlich stehen die Kanäle 5150 bis 5350 MHz für deren Betrieb innerhalb von Gebäuden zur Verfügung (0,2 Watt).

Der Verband der Internet-Provider (ISPA) freut sich, dass nun eine langjährige Forderung der Branche zum Teil erfüllt wurde: "Insbesondere für die Breitbandversorgung in bis jetzt unterversorgten Gebieten kann diese Technologie von Nutzen sein. Ihr Vorteil liegt in der Kostengünstigkeit und in der Verwendung einer international bereits erprobten und eingesetzten Technologie, wofür das Equipment schon am Markt angeboten wird", schreibt ISPA-Generalsekretär Kurt Einzinger in einer Aussendung. Über eine Öffnung des 802.11a Upper Band (5725 bis 5825 MHz) und höhere Sendeleistungen wären die Provider noch entzückter gewesen. (Daniel AJ Sokolov) / (jk)