Über Global Crossing ist der Hammer gefallen

Hutchison Whampoa und Singapore Technologies Telemedia kaufen den zahlungsunfähigen Betreiber eines globalen Glasfasernetzes.

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Mehrmals war die Auktion verschoben worden, doch nun fanden sich tatsächlich zwei Käufer für Global Crossing: Hutchison Whampoa und Singapore Technologies Telemedia erhalten die Mehrheit am zahlungsunfähigen Unternehmen, heißt es in einer Mitteilung von Global Crossing. Angesichts des globalen Netzes der Firma und in Erinnerung an den einstigen Boom der optischen Netze machen die neuen Besitzer aber ein schönes Schnäppchen: Die Gläubiger sollen 300 Millionen US-Dollar in bar, 200 Millionen US-Dollar an Schuldscheinen und 38,5 Prozent der reorganisierten Global Crossing erhalten.

Nach Angaben von Gläubigeranwalt Edward Weisfelner bekommen Hutchison Whampoa und Singapore Telemedia 61,5 Prozent der Aktien der reorganisierten Global Crossing. Der Plan zur Reorganisation solle dem Konkursgericht am Freitag vorgelegt werden. Damit wird laut Weisfelner der Weg geebnet für eine rasche und effiziente Restrukturierung. Details dazu will Global Crossing allerdings erst im September bekannt geben. Auf jeden Fall sollen die Geschäfte in Großbritannien sowie die Bereiche Conferencing und Global Marine aufrecht erhalten werden.

Die Gesellschaft verfügt über ein weltweites Glasfaser-Netz für die Telefon- und Datenübertragung. Global Crossing war wegen hoher Schulden von 12,4 Milliarden Dollar, einer schwachen Nachfrage und Überkapazitäten in der Telekombranche in Schwierigkeiten geraten. Im Januar hatte das Unternehmen Konkurs angemeldet und unter Aufsicht des Konkursgerichts nach einem Käufer gesucht. Die Global-Crossing-Aktionäre gehen leer aus, ihre Aktien sind wertlos. Auf dem Höhepunkt des Telecombooms im Mai 1999 hatten die Papiere des Unternehmens bei 64,25 Dollar notiert. Gegen Global Crossing laufen Untersuchungen der Wertpapier- und Börsenkommission SEC und anderer Aufsichtsstellen wegen der Buchführungspraktiken des Unternehmens. (anw)