Orange startet erstes FTTH-Angebot in ZĂĽrich

Mit dem Abschluss eines im vergangenen Herbst gestarteten Pilotprojekts will der Schweizer Telekom-Anbieter ab Juni Fiber-to-the-Home (FTTH) und Quadruple Play auf dem städtischen Glasfasernetz anbieten.

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Von
  • Tom Sperlich

Das Pilotprojekt für ein FTTH-Angebot (Fiber to the Home) des Telecom-Unternehmens Orange auf dem Glasfasernetz der Elektrizitätswerke Zürich (ewz) ist erfolgreich verlaufen. Orange kündigte neue "Quadruple Play"-Angebote ab 1. Juni 2008 an. Vorerst sollen 55 Testhaushalte versorgt werden, im Laufe des Sommers alle weiteren an das ewz.zürinet angeschlossenen Privatkunden in der Stadt Zürich. Ein Angebot für Geschäftskunden soll ebenfalls im Laufe des Sommers folgen.

Aus dem im November 2007 gestarteten Pilotprojekt lassen sich laut Orange eine Reihe wichtiger Erkenntnisse ableiten. Da der Aufwand für die Installation von Endkunden-Geräten zu Beginn zu hoch war, werden die Installationen nun gebündelt und sollen so im vorgesehen Kostenrahmen abgewickelt. Das Konzept für die Erschließung und Verkabelung habe sich an Gebäuden aus verschiedenen Bauepochen bewährt, meldet Orange und will mit den gewonnen Erfahrungen künftig konkrete Empfehlungen für die Datenverkabelung in Neubauten und bei Gebäudesanierungen abgeben können.

Von den befragten Testhaushalten bewerteten 94 Prozent die allgemeine Erfahrung mit den Diensten, der Betreuung und dem Support als gut bis sehr gut. Rund 80 Prozent der Befragten wollen das Angebot ihren Verwandten und Bekannten weiterempfehlen. Weiterhin würden laut Orange rund 70 Prozent der Teilnehmer nicht mehr auf das Angebot verzichten wollen und planen, das Angebot auch kostenpflichtig weiter zu nutzen. Wegen des laut Orange großen Erfolgs war der für Ende März geplante Abschluss der Pilotphase verschoben worden, um gleich mit einem kommerziellen Angebot anschließen zu können.

Das künftige Privatkundenangebot "Orange Home" umfasst einen Internet-Anschluss mit 30 Mbit/s Down- und 1 Mbit/s Upload inklusive Festnetz-Telefonanschluss (VoIP) für monatlich 69 Schweizer Franken (rund 43 Euro), zuzüglich 5 Franken (3 Euro) pro Monat für die Miete eines WLAN-Routers. Darüber hinaus können Kunden digitales Fernsehen mit HDTV und digitalem TV-Recorder für monatlich 29 Franken (rund 18 Euro) abonnieren. Dazu kommt die Miete für den TV-Decoder von 4 Franken (2,50 Euro).

Kunden von Orange Mobile erhalten den Internetanschluss inklusive Festnetzanschluss günstiger, darüber hinaus gibt es Möglichkeiten zur Bandbreitensteigerung und weitere Decoder für mehr TV-Geräte. Die Einzelheiten zur Angebotspalette für die ans ewz.zürinet angeschlossenen Geschäftskunden will Orange in Kürze bekannt geben. Sie sollen von einem einfachen Breitband-Internetanschluss bis hin zu umfassenden und integrierten Unternehmenslösungen reichen.

Am 11. März 2007 hatten die Stimmberechtigten der Stadt Zürich einen Rahmenkredit von 200 Millionen Franken (rund 123 Millionen Euro) für Aufbau und Betrieb eines ewz-Breitbandnetzes bewilligt. Vor der Abstimmung wurde der Kredit vom Telecom-Unternehmen Swisscom und vom Kabelnetzbetreiber Cablecom heftig kritisiert. Es sei nicht Aufgabe der öffentlichen Hand, eigene Breitbandnetze zu bauen, hieß es. Die ewz hingegen betonte das Prinzip eines offenen, neutralen Netzkonzepts. Danach sollen alle interessierten Telekommunikationsunternehmen und Diensteanbieter das ewz.zürinet künftig zur Verfügung gestellt bekommen. Ende 2008 sollen rund 1400 Unternehmen und 3400 Haushalte ans ewz.zürinet angeschlossen sein. (Tom Sperlich) / (vbr)