3D-Kopfhörerhersteller Ossic ist pleite
Aus für den per Crowdfunding finanzierten 3D-Kopfhörer Ossic X. Dem Hersteller ist das Geld ausgegangen, frisches Kapital nicht in Sicht. Die Investoren sind wütend, weil keine Kopfhörer ausgeliefert werden.
Der Crowdfunding-finanzierte Kopfhörerhersteller Ossic hat seinen Betrieb eingestellt, weil die Geldmittel fehlen. Das gab der Hersteller des Kopfhörers mit 3D-Audio Ossic X auf seiner Webseite bekannt. Das über über Indiegogo und Kickstarter sowie Einzelinvestoren finanzierte Projekt ist damit gescheitert. Die eingesammelten rund 6 Millionen US-Dollar hätten nicht ausgereicht, um die notwendige Massenproduktion aufnehmen zu können. Nach eigenen Angaben hätte sich Ossics zwar um weitere Investoren bemüht, allerdings konnte mit ihnen keine verbindliche Vereinbarung getroffen werden.
Keine Auslieferung von Ossic X
Eine Auslieferung aller bereits fertiger Kopfhörer – Ossics spricht von insgesamt etwa 250 Einheiten – erfolge nicht mehr. Lediglich die Crowdfunding-Unterstützer der Innovator Edition hätten davon Geräte erhalten. Die mehreren tausend anderen Unterstützer der Crowdfunding-Kampagne bekommen weder ein Ossic X noch ihr Geld zurück. Der Preis dafür lag je nach Version zwischen 199 und 999 US-Dollar.
Für den Start der Serienproduktion würden zusätzlich 2 Millionen US-Dollar benötigt, sagte das Unternehmen. Der Versuch, im Februar die notwendigen Mittel über die Crowdfunding-Plattform StartEngine einzusammeln, scheiterte aber am mangelnden Interesse. Es kamen lediglich 130.000 US-Dollar zusammen, sodass sich Ossics entschieden habe, das Geld nach Kampagnenende nicht zu nehmen. Andere Hersteller hätten kein Interesse gehabt, die Produktion des 3D-Kopfhörers Ossics X weiterzuführen, dessen Sound-Wiedergabe die c‘t-Redaktion bei eingeschaltetem 3D-Audio nicht immer überzeugte.
Investoren planen Sammelklage
Die Macher des Ossic X räumen ein, dass die Entwicklung der Hardware und Software komplexer gewesen sei als ursprünglich angenommen, was letztlich zu viel Geld verschlungen habe.
Einigen Investoren reicht diese lapidare Begründung offenbar nicht aus. Knapp 2500 leer ausgegangene Unterstützer des Crowdfunding-Projekts haben sich mittlerweile über die Facebook-Seite "Ossic X Class Action Lawsuit" organisiert und beabsichtigen, eine Sammelklage einzureichen. (olb)