Anfänge für Mir- und Wayland-Support in Nvidias Linux-Treibern
Eine Beta-Version eines neuen Grafiktreibers von Nvidia bringt Vorboten der Mir- und Wayland-Unterstützung. Bereits vor einiger Zeit hat das Unternehmen seinen Treiber zurechtgestutzt, nur um Funktionsgleichheit mit dem Windows-Treiber herzustellen.
Unterstützung für das EGL-API ist eine der wichtigsten Neuerungen, die Nvidia mit der kürzlich freigegebenen Beta-Version 331.13 seiner Linux-Grafiktreiber eingeführt hat. Über die Programmierschnittstelle sollen sich OpenGL ES 1.1, 2.0 und 3.0 nutzen lassen – allerdings nur bei 32-Bit-Systemen und nur mit dem X-Window-System X11.
Diese Anfänge des EGL-Supports sind vermutlich die ersten Vorboten zur Unterstützung der potenziellen X11-Nachfolger Wayland und Mir, denn die kommunizieren typischerweise über EGL mit der Grafikhardware. Einige allgemeine Hintergründe zur EGL-Unterstützung in Nvidias Treiber hat Nvidia-Mitarbeiter James Jones kürzlich in einem Vortrag auf der X.Org Developer's Conference (XDC2013) erläutert; Präsentationsfolien und eine Videoaufzeichnung des Vortrags stehen im Netz.
Die Beta-Treiber bringen zudem noch zahlreiche andere Verbesserungen. Durch sie lässt sich ein X-Server mit dem Treiber nun auch starten, selbst wenn kein Ausgabegerät angeschlossen ist; das ist unter anderem für Optimus-Unterstützung interessant. Bei Systemen mit mehreren Grafikchips können nun mehrere Treibermodule geladen werden.
Derweil hat ein offenbar bei Nvidia arbeitender Teilnehmer in Nvidias Entwickler-Foren durchblicken lassen, dass Nvidia vor einige Zeit den Funktionsumfang des Linux-Treiber beschränkt hat, um Funktionsgleichheit mit dem Windows-Treiber herzustellen. Darum lassen sich bei aktuellen Treiber der 300er-Reihe über die BaseMosaic-Funktion nur noch maximal drei Ausgabegeräte konfigurieren; bei den 295er-Teibern sollen noch vier möglich gewesen sein.
(thl)