BKA warnt vor Verlagerung des Drogenhandels ins Darknet

Die Maßnahmen im Zuge der Coronakrise führen laut Bundeskriminalamt zu einer Verlagerung von Drogenhandel, Zuhälterei und anderen Deliktformen ins Internet.

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(Bild: dpa, Silas Stein)

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  • dpa

Das Bundeskriminalamt (BKA) rechnet damit, dass der Drogenhandel aufgrund der Corona-Kontaktauflagen zunehmend in den digitalen Raum verlagert wird. Ein Anhaltspunkt dafür seien die Angebote im Darknet, wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Online: Freitag/Print: Samstag) unter Verweis auf einen internen Bericht des BKA berichten. Dort seien die Angebote im März im Vergleich zum Vormonat um 18 Prozent gestiegen, das Rauschgift werde zudem mit Preisnachlässen von bis zu 20 Prozent verkauft.

Eine Sprecherin des BKA in Wiesbaden wollte sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht dazu äußern. Zu internen Berichten gebe man generell keine Auskünfte, hieß es.

Die BKA-Analyse soll dem Medienbericht zufolge vom 3. April stammen und Ergebnisse einer Kripo-Arbeitsgruppe von Bund und Ländern zu "möglichen Auswirkungen von Covid-19 auf die Kriminalitätslage in Deutschland" zusammenfassen. Generell sei davon auszugehen, dass es "zu einer verstärkten Verlagerung von konventionellen Deliktsformen hin zum Tatmittel Internet kommt".

Konkret ging es in dem BKA-Bericht demnach auch um einen möglichen Anstieg bei der illegalen Pornografie. Auch Zuhälterei und Prostitution finde in Zeiten von Corona wahrscheinlich "mehr und mehr im Dunkelfeld" statt, hieß es. Zudem soll in dem Bericht von einem drohenden Anstieg von häuslicher Gewalt die Rede sein. (dpa) (akr)