Chelsea Manning nach Selbstmordversuch im Krankenhaus
Die Whistleblowerin, die seit Mai 2019 in Beugehaft sitzt, hat versucht sich das Leben zu nehmen.
Die frühere Wikileaks-Informantin Chelsea Manning hat nach Angaben ihrer Anwälte in einem Gefängnis in Alexandria (US-Bundesstaat Virginia) einen Selbstmordversuch unternommen. Sie sei in ein Krankenhaus gebracht worden und erhole sich dort, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung ihrer Anwälte, die der dpa vorlag. Es sei weiterhin geplant, dass die Whistleblowerin am Freitag zu einer Anhörung vor einem Bundesgericht erscheinen werde, hieß es.
In Beugehaft
Manning sitzt seit Mai 2019 wegen Missachtung des Gerichts in Beugehaft. Sie weigert sich, über den Gründer der Enthüllungs-Plattform Wikileaks, Julian Assange, auszusagen. Mannings Anwälte haben ihre Freilassung beantragt.
Der UN-Sonderberichterstatter über Folter, Nils Melzer, hat den Vereinigten Staaten im November 2019 in einem Brief vorgeworfen, Chelsea Manning mit der seit Monaten gegen sie verhängten Beugehaft zu foltern.
Kriegsverbrechen
Die Whistleblowerin hatte Wikileaks 2010 Hunderttausende geheime Militärdokumente zukommen lassen. Es geht dabei um die US-Militäreinsätze und Kriegsverbrechen im Irak und in Afghanistan.
Sie war 2010 in Untersuchungshaft genommen worden. 2013 wurde sie bei einem Militärgerichtsverfahren zu 35 Jahren Haft verurteilt. Manning kam 2017 frei, nachdem der damalige US-Präsident Barack Obama die vorzeitige Freilassung angeordnet hatte. (mit Material der dpa) / (kbe)