Cisco beendet Copyright-Streit mit Huawei

Cisco hatte Anfang 2003 gegen Huawei geklagt, da der chinesische Hersteller von Netzwerkequipment gegen Patente und das Urheberrecht von Cisco verstoßen habe.

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Von
  • Jürgen Kuri

Cisco, Marktführer bei Internet-Routern, stellt den Rechtsstreit mit dem chinesischen Netzwerkausrüster Huawei wegen Verletzung von Patenten und Urheberrechten durch Huawei ein. Das Verfahren sei erfolgreich abgeschlossen worden, nachdem Huawei zugestimmt habe, das Kommandozeilen-Interface der Routersoftware, die Dokumentation, Hilfeseiten und Teile des Sourcecodes zu ändern, erklärte Cisco. Eine Überprüfung durch Dritte habe gezeigt, dass Huawei diese Maßnahmen, zu denen sich die Chinesen bereits Ende 2003 verpflichteten, auch tatsächlich durchgeführt haben. Auch verkaufe Huawei die Produkte, um die es in dem Verfahren gegangen sei, nicht mehr, sondern biete weltweit nur noch Netzwerkgeräte an, an denen bereits die geforderten Änderungen durchgeführt wurden.

Cisco hatte Anfang 2003 gegen Huawei geklagt, da die chinesische Firma gegen Patente und das Urheberrecht von Cisco verstoßen habe. Huawei hatte daraufhin einige der umstrittenen Geräte vom US-Markt genommen und zugegeben, ein kleiner Teil des System-Codes sei unwissentlich von Cisco gekommen. Damit war das US-Unternehmen aber nicht zufrieden und hielt an seiner Klage fest. Ein US-Gericht hatte daraufhin entschieden, dass Huawei Software nicht mehr benutzen und vertreiben dürfe, von der Cisco behauptet, sie sei von eigenen Entwicklungen gestohlen und kopiert worden. Die ursprüngliche Forderung von Cisco, Huawei müsse die gesamte in Routern eingesetzte Software einstampfen und Kommandos im Router-Betriebssystem ändern, die Befehle in Ciscos IOS nachbildeten, wies das Gericht allerdings zurück.

Nachdem Huawei sich gegenüber Cisco zu den Änderungen verpflichtete, die das Gericht gefordert hatte, sah die US-Firma offensichtlich keinen Grund mehr für weitergehende Forderungen. Die jetzige Beendigung weiterer gerichtlicher Schritte nach der Überprüfung, ob Huawei die Vereinbarung eingehalten hat, feiert Cisco als "Sieg für den Schutz der Rechte am geistigen Eigentum". Mit Huawei, die mittlerweile auch außerhalb Chinas als Preisbrecher auf dem Markt für Netzwerkequipment auftreten, wird sich Cisco aber weiterhin als Konkurrent herumschlagen müssen. (jk)