Drohnen: Automatische Fluggenehmigungen an 500 US-Flughäfen
Rund um Flugplätze sind fliegende Drohnen verboten, Ausnahmegenehmigungen sind möglich. Das Verfahren dauert in den USA aber oft Monate, weshalb es nun automatisiert werden soll.
Der Einsatz von Flugdrohnen in einem fünf Meilen großen Radius um Flugplätze ist in den USA verboten. Während Hobbyisten ihre Ausnahmegenehmigung direkt von der örtlichen Flugaufsicht bekommen können, müssen alle anderen Drohnenpiloten einen Antrag bei der Bundesbehörde FAA stellen. Dort dauert das Verfahren Wochen bis Monate, weshalb manche Drohnenpiloten einfach illegal fliegen. Ein Prototyp eines automatischen Verfahrens, der meist in Sekunden entscheidet, wird derzeit ausprobiert. Nun kommt ein Betatest mit 500 Flughäfen.
Das System heißt LAANC (Low Altitude Authorization and Notification Capability). Die FAA stellt akkreditierten Anbietern die notwendigen Luftraumdaten zur Verfügung. Damit können die Anbieter Drohnenbetreibern die automatisierte Antragsabwicklung mit der FAA ermöglichen, was in der Regel nur noch einige Sekunden dauern soll. Außerdem sehen Fluglotsen, welche Genehmigungen in ihrem Gebiet erteilt wurden.
500 von 20.000
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Seit November wurde ein Prototyp des LAANC erprobt. Gegenwärtig sind acht Regionen mit insgesamt 45 Flughäfen angebunden. Dazu zählen mit CVG (Cincinnati), MIA (Miami) und PHX (Phoenix) auch drei Flughäfen der größten Kategorie (B). Am Dienstag hat die FAA einen landesweiten Betatest angekündigt, der am 30. April beginnt. In sechs Stufen sollen bis zum Herbst 300 Flugaufsichtsregionen mit etwa 500 Flugplätzen angebunden werden. Insgesamt gibt es in den USA rund 20.000 Flugplätze (Heliports und Wasserflugplätze eingeschlossen): Mehr als 5.000 öffentliche, mehr als 14.000 private und an die 300 militärische.
Derzeit dürfen vier Unternehmen LAANC-Dienste anbieten: Air Map, Project Wing, Rockwell Collins sowie die Verizon-Tochter Skyward. Zweimal im Jahr nimmt die FAA Anträge auf neue Akkreditierungen entgegen. Das nächste solche Antragsfenster ist von Mitte April mit Mitte Mai geöffnet. Das Akkreditierungsverfahren dauert etwa fünf Monate. (ds)