CO2-Bilanz: Energiesparende Chips gegen leistungshungrige KĂĽnstliche Intelligenz
KI-Verfahren sind bislang enorm leistungshungrig. Um den Klimaschock abzuwenden, muss bessere Technik her, sagen Experten.
Wenn es keine einschneidenden Innovationen gibt, könnte die Künstliche Intelligenz bis 2025 ein Zehntel des Energiebedarfs des Planeten fressen. Das ist das Worst-Case-Szenario, dass der Chef des Halbleiterzulieferers Applied Materials, Gary Dickerson, errechnet hat, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Wirkt KI als nächster Klimaschocker?").
Schon heute sind die Millionen von Rechenzentren auf dem Planeten für immerhin etwas mehr als zwei Prozent des gesamten Energiebedarfs verantwortlich. Doch dabei geht es nicht nur um Künstliche Intelligenz, sondern auch um Speicherdienste, E-Commerce und Hosting. Aktuell, schätzt man bei Applied Materials, nutzt die KI vielleicht 0,1 Prozent des Weltstrombedarfs.
Dickerson ist nicht der einzige IT-Experte, der warnende Worte findet. Anders Andrae von Huawei denkt ebenfalls, dass Rechenzentren bis 2025 ein Zehntel des verfügbaren Stroms fressen werden, aber auch er rechnet hier alle Dienste zusammen und nicht nur maschinelles Lernen oder KI. Künftige Modelle werden komplexer als aktuelle – insbesondere, weil die Sensor- und Videodaten zunehmen. Maschinelles Lernen verbraucht jetzt schon große Strommengen.
Doch es gibt auch Grund zur Hoffnung. Firmen wie Facebook oder Amazon arbeiten an "Hyperscale"-Rechenzentren für spezifische Anwendungen. Deren Server sind energieeffizienter und für KI-Aufgaben vorgesehen, zudem verfügen sie über neuartige Kühlungssysteme und andere Verfahren, die dabei helfen, unnötigen Energieverbrauch einzudämmen. Bislang scheint das auch schon gut zu klappen, da der Strombedarf zumindest nicht signifikant zuzunehmen scheint, wenn man ein Rechenzentrum "hyperskaliert". Neue Prozessoren könnten ebenfalls helfen.
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(bsc)