Erste Erfolge im Kampf gegen Ebola
Pharmaunternehmen und Forscher glauben an eine zeitnahe Einführung einer Ebola-Impfung – doch das Problem lösen dürfte sie nicht.
Seit fast 20 Jahren arbeiten verschiedene Wissenschaftlergruppen an einer Impfung gegen die insbesondere in Afrika immer wieder auftretende und oftmals tödlich verlaufende Fieberseuche Ebola. Nun werden erste größere Erfolge sichtbar, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Ein Ebola-Impfstoff wird die Krankheit nicht ausrotten").
Die aktuelle Studie wurde mit 12.000 Personen in Guinea durchgeführt. Sie begann 2015, als dort Ebola ausgebrochen war. Unter den fast 6000 Personen, die die Impfung erhielten, wurden keine neuen Fälle 10 Tage nach der Impfung festgestellt. In der ungeimpften Gruppe traten 23 neue Fälle auf.
Marie-Pierre Preziosi, Leiterin der Initiative für Impfstoffforschung bei der World Health Organization, die die Studie leitete, wirft allerdings ein, die Therapie sei nur dafür gedacht, einen bereits existierenden Ebola-Ausbruch einzudämmen. Sobald die WHO neue Fälle identifiziert hat, sollen zunächst nur Menschen, bei denen das Risiko groß ist, sich anzustecken, geimpft werden – etwa Familienmitglieder eines Kranken, Mitarbeiter von Krankenhäusern oder Reinigungskräfte.
Preziosi zufolge ist nicht geplant, den Impfstoff nach Zulassung prophylaktisch zu geben, wie bei Kampagnen gegen Pocken oder Polio. Der Hauptgrund: Es gibt nicht genügend Daten darüber, wie lange der Schutz hält. Ist der Impfstoff einmal zugelassen, soll er daher nicht als Langzeitstrategie dienen, neue Ebola-Fälle zu stoppen. Noch ist zudem ungeklärt, ob der Impfstoff sich auch für Schwangere, Kinder oder HIV-Infizierte eignet. Erste Tests stehen hier noch aus – auch, weil es derzeit glücklicherweise keine größeren Ebola-Ausbrüche gibt. Sicherheitstests sollen aber bereits erfolgen.
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(bsc)