Fang das Fluggerät
Wenn Drohnen in Bereiche einfliegen, in denen sie nichts zu suchen haben, kann das gefährlich werden. Immer mehr Anbieter verkaufen Abwehrtechnik.
Drohnen gelten zunehmend als Sicherheitsrisiko. Entsprechend steigt die Nachfrage nach Abwehrmaßnahmen. Neben abgerichteten Raubvögeln, wie sie die niederländische Polizei einsetzen will, wird vor allem an technischen Methoden gearbeitet, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Aufrüstung gegen Drohnen").
So hat der australische Hersteller DroneShield mit der Dronegun eine Art Anti-Drohnen-Gewehr entwickelt. Das Gerät ist ein sogenannter Drone-Jammer, der das Steuersignal zwischen Fluggerät und Pilot auf dem 2,4- und dem 5-GHz-Band unterbrechen kann. Auf diesen Bändern funken die meisten Consumer- sowie auch viele Profi-Drohnen mit besserer Kameratechnik. Die Abwehrwaffe soll eine Reichweite von bis zu zwei Kilometern haben und eingesetzt werden, um bestimmte Gebiete zu schützen. Auf dem freien Markt ist sie bisher nicht erhältlich. In den USA soll sie zunächst der Regierung und den Behörden zur Verfügung stehen.
Raytheons "Phaser"
Vor allem für militärische Drohnen gedacht ist dagegen der sogenannte Phaser des US-Rüstungskonzerns Raytheon. Er arbeitet auf elektromagnetischer Basis und ist auf einem Fahrzeug montiert, das an den Einsatzort chauffiert werden kann.
Durch starke Impulse, die gezielt über eine 1,20 Meter große Schüssel abgegeben werden, soll die Elektronik von Drohnen massiv gestört oder sogar zerstört werden. Dafür wird ein leistungsfähiger Mikrowellenstrahl benutzt. Das Gerät soll selbst bei schnellen Drohnen mit mehr als 110 Stundenkilometern Geschwindigkeit funktionieren. Und: Pro Impuls lassen sich gleich mehrere Fluggeräte vom Himmel holen. Laut Raytheon fängt der Phaser gegebenenfalls einen ganzen Schwarm von Drohnen ein. Da in den unbemannten Fluggeräten kein Pilot sitzt, ist das für Menschen gänzlich ungefährlich – außer sie oder ihr Besitz werden von einer so aus der Luft geholten Drohne getroffen.
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(bsc)