Fujitsu poliert Mainframe-Betriebssystem BS2000 auf

Mit der Version 9.0 von BS2000/OSD hat Fujitsu einige Neuerungen eingeführt. Die Japaner wollen damit den Einsatz seines Mainframe-Betriebssystem erheblich vereinfachen.

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Von
  • Ralph Hülsenbusch

Anwender der neuen Version 9.0 des Mainframe-Betriebssystems BS2000/OSD (Open Server Dimension) von Fujitsu sollen vor allem von der vereinfachten Steuerung profitieren. Zudem können die Rechner des Herstellers laut dessen Aussage weitgehend ohne Bedienmannschaft laufen. Außerdem haben die Münchner Entwickler von Fujitsu Erweiterungen und Veränderungen am Speichersystem vorgenommen, die vor allem einer schnelleren Datensicherung zu Gute kommen sollen. Fujitsu startet die für Mainframes erforderliche Pilotphase Ende März 2012. Ab Ende Juni 2012 soll das neue Betriebssystem erhältlich sein.

Erstmals unterstützt Fujitsu die Live-Migration von BS2000-Gastsystemen, die als virtuelle Maschinen neben anderen etwa mit Linux laufen können. Nutzer haben die Möglichkeit, ab V9.0 ihre BS2000-Dateien nicht nur auf Massenspeichern an BS2000-Systeme abzulegen, sondern auch auf Speichermedien unter NFS (Network File System). Anwendungen, deren Module auf verschiedenen Plattformen laufen, etwa mit ihrer Präsentationsschicht auf Linux und der Geschäftslogik auf dem Mainframe, können unter der neuen Release auf gemeinsam benötigte Datenbestände direkt zugreifen.

BS200/OSD läuft auf Servern der SQ- und S-Serie

(Bild: Fujitsu Technology Solutions)

BS2000/OSD Version 9.0 unterstützt LTO-5-Magnetbandgeräte samt der Verschlüsselungsfunktion. Das Verfahren, mit Parallel Access Volume (PAV) Alias-Platten zu definieren, erlaubt es mit der neuen Version, diese fürs Paging zu nutzen. Es sollen dabei bis zu vier parallele I/O-Requests pro Gerät möglich sein.

BS2000 ist ein Port des Time Sharing Operating System (TSOS), den Siemens 1973 vorgenommen hat. Im Jahr 2000 haben die Entwickler es auf auf SPARC-, 2008 auf x86-Architekturen übertragen. Nachdem im April 2009 Siemens seine Anteile an der gemeinsamen Firma Fujitsu Siemens Computers verkauft hatte, ging die Mainframe-Sparte an die Fujitsu Technology Solutions GmbH über. (rh)