Autolander: Garmin will Privatpiloten retten
Kleinflugzeuge, die von nur einem Piloten gesteuert werden, können zur potenziellen Gefahr werden. Garmin hat nun einen neuartigen Autopiloten entwickelt.
Was passiert, wenn es einem Piloten in einer kleinen Privatmaschine plötzlich unpässlich wird? Co-Piloten gibt's hier nicht – und die wenigen Passagiere können kaum eingreifen. Der Navi-Spezialist Garmin, der auch eine Avionik-Sparte hat, will die Sicherheit nun mit einem neuen Autopiloten erhöhen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Autolander hilft bei Piloten-K.O.").
Die Grundidee: Kommt es aus medizinischen oder anderen Gründen zu einer Krise an Bord, übernimmt Kollege Computer. Das System beinhaltet eine Flughafenliste und kann bis zu 200 nautische Meilen fliegen, um den Landeplatz zu erreichen. Weitere Voraussetzungen sind genügend Flugbenzin, mechanische Funktionsfähigkeit und vom Piloten nicht blockierte Flugsteuerungen.
Flugplan, Anflug und Landung vollautomatisch
Autoland kann vom Piloten selbst oder von einem Passagier aktiviert werden – dazu reicht ein Knopfdruck. Alternativ kann das System auch detektieren, dass der Pilot unansprechbar ist und sich dann selbst einschalten. Erstellung des Flugplans zum am besten positionierten Flughafen, Anflug und Landung geschehen vollautomatisch.
Garmin zufolge kalkuliert die Autoland-Software auch Wetterbedingungen, Umgebungsterrain des Landeplatzes, Landebahnbedingungen und Landebahnlängen ein. Ein GPS-Anflug muss möglich sein. Sogar eine Kommunikation mit der Flugsicherung (Air Traffic Control, ATC) ist möglich – das System gibt dann durch, dass es übernommen hat, was dann auch Piloten in der Nähe mitbekommen.
Autoland steckt in Garmins Avionics-System G3000 und soll sich auch nachträglich in kompatible Maschinen einbauen lassen. Aktuell läuft das Zulassungsverfahren der amerikanischen Flugsicherheitsbehörde Federal Aviation Administration (FAA). Über Preise machte Garmin noch keine Angaben.
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(bsc)