HD Photo soll Standard werden

Mit der Standardisierung will Microsoft den ersten Schritt machen, JPEG aufs Altenteil zu schicken.

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Microsoft plant nach Angaben des Branchendienstes CNet, sein Fotoformat HD Photo, ehemals bekannt als WMP (Windows Media Photo), von einer noch nicht benannten Organisation standardisieren zu lassen. Die Redmonder haben große Pläne mit ihrem Format: Es soll das weit verbreitete JPEG ersetzen. Die Standardisierung ist einer der ersten Schritte, diesem Ziel näher zu kommen.

Um ein neues Format zu verbreiten und gar denn den De-facto-Standard für Fotoaustausch JPEG zu verdrängen, sind nicht nur Jahre aggressiven Marketings nötig. Microsoft muss vor allem versuchen, Unterstützung vonseiten der Industrie zu gewinnen. Die Branche zeigt sich bei offengelegten Spezifikationen sicher eher geneigt, das Format zu unterstützen, als bei zu erwartenden Lizenzzahlungen an Microsoft. Adobe und Microsoft arbeiten angeblich bereits zusammen, um für das neue Format ein Photoshop-Plug-in zu entwickeln.

JPEG stößt bei den kontinuierlich steigenden Ansprüchen von Hobbyfotografen mittlerweile an seine natürlichen Grenzen. HD Photo hat dem gegenüber tatsächlich einige Vorteile zu bieten. Statt 8 Bit, stellt das Microsoft-Format 16 oder 32 Bit pro Farbe zur Verfügung. Außerdem soll das Format im Vergleich zu JPEG verlustbehaftet doppelt so stark komprimieren, sprich bei gleicher Dateigröße bessere Qualität liefern oder bei vergleichbarer Qualität mit einer halb so großen Datei auskommen. Alternativ komprimiert HD Photo auch verlustfrei. Die hohe Farbtiefe in Kombination mit geringer Dateigröße käme vor allem Raw-Fotografen zugute.

Anders als der Name vermuten lässt, hat HD Photo nichts mit High Definition zu tun. Der Name soll vermutlich positive Erwartungen, wenn nicht gar Assoziationen zu HDTV wecken, und gleichzeitig die enge Bindung an die Marke Windows verhindern. Windows Vista unterstützt das Format noch unter dem alten Namen. (akr)