Verhütung: In den USA kommt die "Pille" aus dem Netz

Die Bestellung von Verhütungsmitteln über Online-Formulare ist eine der ersten telemedizinischen Anwendungen in Amerika. Einer Studie zufolge ist das sicher.

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In den USA kommt die "Pille" aus dem Netz

(Bild: Brett Jordan via Unsplash)

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Der Internet-Einkauf von Verhütungsmitteln ist in den USA im Rahmen einer medizinethischen Studie untersucht worden. Die Macher haben dazu "geheime Einkäuferinnen" (Secret Shoppers) in Kalifornien rekrutiert, um die Dienste auf Herz und Nieren zu prüfen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Verhütung online"). Diese kauften Verhütungsmittel bei neun Anbietern. Zuvor hatten sie online Fragebögen unter dem Deckmantel ausgefüllt, von verschiedenen Gegenindikationen betroffen zu sein – oder Probleme zu haben, die zu medizinischen Komplikationen führen könnten, wenn sie bestimmte Verhütungsformen benutzen.

Jede Online-Visite dauerte etwa 7,5 Minuten (weitaus weniger als ein normaler Arztbesuch). Etwa auf ein Drittel der Website-Besuche folgte eine Textnachricht, ein Videoanruf oder ein Telefongespräch. Ein elektronisches Rezept wurde am selben Tag zur lokalen Apotheke oder innerhalb von zwei Wochen zum Patienten nach Hause geschickt.

"Wir wussten vorher, dass es sehr bequem für Frauen ist, ihre Rezepte per Post zu erhalten", sagt Ateev Mehrotra, Juniorprofessorin für Gesundheitspolitik und Medizin an der Harvard Medical School, die den Boom im Bereich Telemedizin erforscht hat. "Für viele Frauen ist es eine attraktivere Option hinsichtlich Zeit und Geld statt physisch zu einer Arztpraxis zu gehen."

Auf die Befürchtung von Patienten, dass die Automatisierung die Zeit des persönlichen Doktor-Patienten-Gesprächs reduziert, weist Mehrotra darauf hin, dass die Resultate darauf hindeuten, dass dies nicht der Fall sei: Obwohl die Besuche kürzer seien, würden sie von den Bedürfnissen und Wünschen des Patienten gesteuert. "Die Visite dreht sich nicht um das Problem; sie dreht sich um die vom Patienten vorgeschlagene Lösung und darum ob diese der richtige Weg ist", sagt sie.

rMehr dazu bei Technology Review Online:

(bsc)