Intelligenz-Optimierung zu kompliziert fĂĽr CRISPR-Geneditierung
Genexperten betonen, dass die Sorgen über Designerbabys mit optimierten kognitiven Fähigkeiten, übertrieben seien.
- Veronika Szentpetery-Kessler
US-Forscher haben Sorgen darüber, dass mit dem Geneditier-Werkzeug CRISPR hochintelligente Designerbabys geschaffen werden könnten, als unbegründet bezeichnet. Im Fachmagazin „New England Journal of Medicine“ (NEJM) schreiben der Stammzellforscher George Daley von der Harvard Medical School sowie die Embryologen Robin Lovell-Badge (Francis Crick Institute, London) und Julie Steffann (Université Paris Descartes), dass diese Eigenschaft zu komplex sei, um maßgeschneidert werden zu können. Das berichtet Technology Review online in „CRISPR-Technik kann Babys nicht intelligenter machen“.
Nachdem der chinesische Wissenschaftler He Jiankui im vergangenen November bekannt gegeben hatte, dass er mit der CRISPR-Technik Zwillingsmädchen im Embryonalstadium resistent gegen HIV gemacht hat, kochten Sorgen über möglichen Designerbabys erneut hoch. Daley und seine Mitautoren sind allerdings überzeugt: „Auf lange Sicht könnte unser größter Schutz vor unangemessener Genom-Bearbeitung die Tatsache sein, dass Merkmale wie Intelligenz durch sehr komplexe Interaktionen zwischen mehreren Genen und der Umgebungen entstehen.“
Zwar werden mehr als tausend Genen ein Einfluss auf den IQ-Wert und darauf zugeschrieben, welchen Bildungserfolg jemand haben wird. Allerdings wissen die Wissenschaftler nicht genau, was diese Gene bewirken. Mehr noch, Gen-Editier-Werkzeuge sind noch nicht dazu in der Lage, die Gene eines Embryos an so vielen Orten anzupassen.
Mehr dazu in Technology Review online in:
(vsz)