Kampf gegen Coronavirus: Über 1.000 Vorschläge für neue Beatmungsgeräte

In nur 2 Wochen hat ein Wettbewerb über 1.000 Einreichungen für neue Designs simpler Beatmungsgeräte gezeitigt. 3 werden nächste Woche veröffentlicht.

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Leeres Bett in Krankenzimmer

(Bild: USAF/Sara Csurilla)

Lesezeit: 2 Min.

Günstige, simple Beatmungsgeräte, die einfach herzustellen und zu benutzen sind, wären in der Coronavirus-Pandemie von unschätzbarem Wert. Viele schlaue Köpfe in aller Welt zerbrechen sich darüber den Kopf. Sehr viele: Der Schnellwettbewerb Défi Respirateur Code Vie (Code Life Ventilator Challenge) hat in nur zirka zwei Wochen über eintausend Vorschläge gesammelt.

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Erst Mitte März hatten zwei kanadische Krankenhäuser den mit umgerechnet 130.000 Euro dotierten Wettbewerb ausgeschrieben. Die Entwicklung neuer Beatmungsgeräte musste flott gehen, Einsendeschluss war der 31. März. Die Resonanz hat selbst die Betreiber überrascht: 1.029 Gruppen mit insgesamt 2.639 Teilnehmern aus 94 Ländern haben fristgerecht eingereicht.

Entscheidend für die Code Life Ventilator Challenge ist, dass die Geräte am Einsatzort hergestellt werden können, etwa mit einem 3D-Drucker oder einer CNC-Maschine, und dass man sie mit günstigen Computern betreiben kann. Die Betreiber des Wettbewerbs denken dabei beispielsweise an Smartphones, Raspberry Pis oder Arduinos.

Bis Sonntag hat die Jury die über eintausend Vorschläge gesichtet und daraus fünf bis zehn vielversprechende Projekte ausgewählt. Sie werden nun näher analysiert. Nächste Woche Mittwoch sollen die besten drei veröffentlicht werden. Deren Baupläne werden dann zum Download freigegeben.

Ein Ingenieure-Team des Elektroautoherstellers Tesla wirft sich ebenfalls ins Zeug. Es arbeitet in New York an einem Beatmungsgerät, das neben einigen Stück Medizintechnik vor allem Bauteile aus dem Auto Tesla Model 3 nutzt. Nicht nur kennen sich die Tesla-Mitarbeiter mit diesen Apparaten aus, sie können auch auf entsprechende Lagerbestände zurückgreifen.

Am Sonntag hat das Unternehmen ein Video veröffentlicht, das die ersten beiden Prototypen zeigt. "Es gibt noch viel zu tun, aber wir geben unserer Bestes, um sicherzustellen, dass wir einigen Leuten dort draußen helfen können", sagt ein Tesla-Mitarbeiter in dem Video. Bei der Code Life Ventilator Challenge haben er und seine Kollegen wahrscheinlich nicht eingereicht. (ds)